Auf die Gäubahn setzt die Region große Hoffnungen. Foto: dpa

Zugstrecke ist wichtiger Standortfaktor. Schweiz hat Verpflichtungen eingehalten.

Nordschwarzwald - Die IHK Nordschwarzwald begrüßt die Initiative von Kammern und Verbänden für ein grenzüberschreitendes Wirtschaftsbündnis zum Ausbau der Schienenachse Stuttgart - Zürich. "Statt jahrzehntelanger Lippenbekenntnisse und Zusagen muss der Ausbau der Gäubahn nun endlich beginnen", fordert jetzt IHK-Präsidentin Claudia Gläser.

Die IHK-Präsidentin sieht in der Gäubahn einen wichtigen Standortfaktor sowohl für die exportorientierten mittelständischen High-Tech-Unternehmen als auch für die bedeutenden Tourismusdestinationen im Nordschwarzwald. "Eine leistungsfähig ausgebaute Gäubahn mit dem IC-Halt in Horb am Neckar ist besonders für die Unternehmen und Menschen in den Landkreisen Freudenstadt und Calw ein nicht zu unterschätzender Gewinn", ist Präsidentin Gläser überzeugt.

Schweiz hat mit Gotthard-Basis-Tunnel ihre Verpflichtung eingehalten

"Mit der ausgebauten Gäubahn rücken wir ganz dicht an die wichtigen Wirtschafts- und Finanzzentren in Stuttgart und Zürich heran." Mit dem Ausbau der Gäubahn und Stuttgart 21 werde auch der direkte umsteigefreie Anschluss an den Flughafen Stuttgart möglich. "Das ist für die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Nordschwarzwald ein sehr bedeutender Faktor", betont Gläser.

Die durchgängig zweigleisig ausgebaute Gäubahn werde nicht nur für die Menschen bessere Anbindungen und schnellere Reisezeiten mit sich bringen. Auch für den Güterverkehr werde es dringend benötigte Verbesserungen geben. Das in Horb geplante Verladeterminal von Gütern auf die Schiene werde von einem Ausbau der Gäubahn besonders profitieren. Denn künftig soll der Bahnverkehr zu den Südhäfen in Italien forciert werden.

Die Schweiz hat ihre Verpflichtung mit der Eröffnung des im Jahr 2016 eröffneten Gotthard-Basis-Tunnels als Herzstück der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) eingehalten.

Auf deutscher Seite fehlen hingegen ein verbindlicher Zeitplan und ein klarer politischer Wille zum Ausbau. Im jetzigen Stadium der Gäubahn gibt es keine ausreichende Kapazität, um der Nachfrage nach zusätzlichen Zügen im Personen- und Güterverkehr gerecht zu werden. "Am raschen Beginn des Ausbaus der Gäubahn führt daher kein Weg vorbei", macht IHK-Präsidentin Claudia Gläser deutlich.