Lukas Klingenberg präsentierte vor dem Landratsamt den neuen Blitzeranhänger des Landkreises – samt High-Tech im Inneren. Foto: Bernklau

Futuristisch und flexibel auf Raserjagd. Außenhaut des Gefährts ist sogar schusssicher.

Kreis Calw - Im Kampf gegen Raser und Temposünder hat der Landkreis Calw technisch aufgerüstet. Seit diesem Monat kommt ein flexibel einsetzbarer Blitzeranhänger im Kreis Calw zum Einsatz.

2019 schnellte die Zahl der Verkehrstoten im Kreis Calw deutlich in die Höhe. Dazu war überhöhte Geschwindigkeit bei den Ursachen für Unfälle auf Platz 2.

Wagen funktioniert ohne Strom bis zu fünf Tage lang

Für das Landratsamt Calw und dessen Abteilungsleiter Ordnung und Verkehr, Lukas Klingenberg, Argumente genug, sich weiter und stärker in Sachen Geschwindigkeitsüberwachung auf den Straßen im Landkreis Calw zu engagieren. Lukas Klingenberg ist sich jedenfalls sicher: "Dort wo geblitzt wird, ändert sich das Verhalten der Autofahrer", sagt er bei einem Pressetermin am Calwer Landratsamt.

Der Meinung scheine man auch bei den Gemeinden und den Bürgern im Kreis zu sein, denn in der Vergangenheit seien beim Landratsamt immer mehr Wünsche nach Verkehrs- und Geschwindigkeitsüberwachung aufgelaufen – von Bürgern ebenso wie von Kommunen.

Und um die Geschwindigkeitsüberwachung künftig noch flexibler zu gestalten, hat der Landkreis sich einen mobilen Blitzeranhänger angeschafft, der die Lücke zwischen den zehn stationären Anlagen des Landkreises Calw und seinen zwei mobilen Blitzern schließen soll. Kostenpunkt der jetzt vorgestellten Neuanschaffung: gut 100.000 Euro.

Das Prinzip des neuen Blitzer-Anhängers ist einfach: Mit einem Fahrzeug wird der Anhänger von den Mitarbeitern des Landratsamtes an einen gewünschten Messpunkt gebracht.

Auch wenn es dort keine Stromversorgung gibt, kann der Wagen bis zu fünf Tage lang an dieser Stelle die Geschwindigkeit überwachen. Sogar nachts. Und dazu braucht noch nicht einmal Personal anwesend sein. Alles funktioniert autonom.

Selbst die Räder lassen sich versenken

nd da Hersteller und Behörde über entsprechende Erfahrungen verfügen, ist der Anhänger umfangreich gegen Vandalismus geschützt: Die Außenhaut ist kugelsicher, damit die Räder nicht beschädigt werden können, lassen sie sich durch Absenken der Karosserie versenken, darüber hinaus können an dem futuristisch anmutenden Äußeren kaum Seile befestigt werden, um den Anhänger wegzuziehen. Trotzdem rechnet man beim Team von Klingenberg und seiner Stellvertreterin Heike Martinek, dass es zu Beschädigungen an der Neuanschaffung kommen wird.

An welchen Stellen im Landkreis der neue Blitzer-Anhänger aufgestellt werden kann, sollte und wird, dazu müsse man seine Erfahrungen sammeln, so Martinek. In jedem Fall werde man dazu mit den Gemeinden und natürlich mit der Polizei kooperieren.