Eine Fallschirmspringerin verletzte sich bei der Landung. (Symbolfoto) Foto: dpa

34-Jährige stürzt bei Landung. Zweiter Vorsitzender des Fallschirmsportspringerclubs: "Kein großes Drama."

Update: Die Polizei widerspricht dieser Darstellung. Die Frau sei abgestürzt und auf dem Boden aufgeschlagen.

Calw - Schock am Morgen: Eine Fallschirmspringerin sei am Samstag in Calw abgestürzt, hieß es am Montag in einer Polizeimeldung. So schlimm  wie es klingt, war es aber gar nicht, sagt Ingo Huy vom Fallschirmsportspringerclub Calw.

Samstagabend, 19 Uhr. Eine 34-jährige Fallschirmspringerin verliert beim Landeanflug auf den Muckberg in Calw die Kontrolle über ihren Schirm, schlägt mit einer Geschwindigkeit von rund 60 Stundenkilometer hart auf den Boden auf und erleidet schwere Verletzungen. Ein Rettungswagen bringt sie ins Krankenhaus. Das meldete die Polizei am Montagmorgen. In Wahrheit sei der Unfall aber "kein großes Drama" gewesen, erklärt Ingo Huy, zweiter Vorsitzender des Fallschirmsportspringerclubs 1. Luftlandedivision Calw (FSC).

Tatsächlich sei die 34-Jährige schlicht bei der Landung gestürzt, so Huy. Es habe zwar schon "den ein oder anderen Bruch gegeben" und natürlich sei der Krankenwagen angerückt. Allerdings befinde sich die Frau bereits "auf dem Weg der Besserung".

Woher kommt Geschwindigkeitsangabe?

Die Darstellung der Polizei kann er sich nicht so recht erklären. "Und ich weiß auch gar nicht, wo sie die Geschwindigkeit herhaben (die gemeldete Aufprallgeschwindigkeit von 60 Stundenkilometern, Anm. d. Red.)", schmunzelt der zweite Vorsitzende.

Obwohl Fallschirmspringen vielen Menschen als Risikosportart gilt, sprechen die Statistiken übrigens eine andere Sprache: Nach Angaben des Deutschen Fallschirmsport Verbands gab es beispielsweise im Jahr 2011 bei mehr als 330 000 Sprüngen nur 93 gemeldete Unfälle; fünf davon endeten tödlich.

In diesem Jahr kam es laut den Daten des Verbands (Stand 24. April) noch zu keinem schweren Unglück. 2016 starben vier, 2015 fünf Menschen bei einem Sprung. Einer davon war ein 77-jähriger Mann  aus Stuttgart, der Ende Juli 2015 bei der Sprungwoche anlässlich der Feierlichkeiten des 50-jährigen Jubiläum des Fallschirmsportspringerclubs Calw verunglückte.

Für den FSC war deshalb die Jubiläumswoche damals natürlich gelaufen.  Nach dem Unfall wurde alles weiter Vorgesehene – unter anderem war  auch ein Feuerwerk geplant –  abgesagt.