Jonathan Vetter hat mit dem deutschen Meistertitel wieder einmal sein Talent gezeigt. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder Bote

Bogenschießen: Schömberger gewinnt Bronze bei deutscher Meisterschaft / Jonathan Vetter holt Gold für Ditzingen

Die Bogenschützen haben mit den deutschen Meisterschaften in Biberach an der Riß die Hallensaison 2018/19 abgeschlossen. Die neuen Titelträger zählen jedoch für das Meisterschaftsjahr 2019.

Unter denen sind mit den beiden Junioren Paolo Kunsch (SV Weil im Schönbuch; Compoundbogen; 581 Ringe) und dem Deufringer Jonathan Vetter (SGi Ditzingen; Recurvebogen; 581 Ringe) zwei deutsche Meister aus der Region zu finden.

Aus dem Schützenkreis Calw erfüllte sich Felix Leonhard Paterok den Traum von einer Medaille. Der Seniorenschütze vom BSC Schömberg gewann mit dem olympischen Recurvebogen die einzige Medaille für den Schützenkreis Calw. Paterok hatte den ersten Durchgang mit 269 Ringen als Zweiter hinter dem Pforzheimer Rudolf Hörger (272) abgeschlossen, musste dann im zweiten Durchgang trotz einer konstanten Leistung (268 Ringe) Norbert Och (HSV Götzenheim), der mit 276 Ringen die Tagesbestleistung erzielte, vorbeilassen. Mit 544:540:537 wurden bei den Senioren die Medaillen an Hörger, Och und Paterok verteilt.

Nicht wie erhofft in die Medaillenränge eingreifen konnte Niklas Hammann. In der Juniorenklasse war für den amtierenden Landesmeister (570 Ringe) in Biberach bei 555 Ringen Schluss. Das reichte gerade noch für die Top-10.

Seine Teamkollegen Philip Schulze (546) und Alessandra Reiff (521) landeten auf den Rängen 16 und 18. Bei der Teamwertung sprang somit der sechste Platz heraus.

Ebenfalls mit Rang sechs landete der Gechinger Armin Raab (522) in den Top-10. Der Blankbogenspezialist schoss gut, aber unter dem Strich nicht gut genug. Auch in der Masterklasse ist eine Leistungsentwicklung zu sehen. Selbst der neue württembergische Landesrekord-Inhaber Bernd Ortwein (ZV Sontheim) musste sich in Biberach trotz 530 Ringen mit der Bronzemedaille begnügen.

Malina Gottmann vom BSC Schömberg schloss ihr Debüt bei einer deutschen Meisterschaft mit 510 Ringen als 19. der Schülerklasse A ab. In der Schützenklasse belegte Raffaele Vaccaro mit 550 Ringen Rang 53.

Darüber hinaus haben die A-Schüler vom BC Magstadt die Vorhersage von Thomas Grantz erfüllt. "Wenn es gut läuft, können sie bei der DM auf dem Treppchen stehen", hatte der ehemalige Internationale bei den Kreismeisterschaften die Erwartungen hoch gesteckt. Simon Grantz (539; Rang 17), Max Leibacher (528; 27) und Serena Noto (547; 7) kamen in der Teamwertung auf 1617 Ringe und holten mit zwei Ringen Vorsprung Bronze.

Keinen Grund zur Freude gab es für die Oldies vom SV Weil im Schönbuch. Beim amtierenden Landesmeister flatterten ordentlich die Nerven. Stephan Wenzl (547), Steffen Sapiatz (517) und Uwe Müller (498) wurden Sechster.

Vize-Landesmeisterin Julia Simon vom SV Weil im Schönbuch hatte mit 514 Ringen nichts mit der Titelvergabe zutun. Auch die mehrfache deutsche Meisterin Simone Kramer (BC Magstadt) blieb mit 500 Ringen hinter ihren Erwartungen zurück. Dabei hätten 516 zu Gold gereicht.

Eine Tendenz hat sich bei diesen nationalen Titelkämpfen bestätigt. Bis auf die beiden Talente Paolo Kunsch und Jonathan Vetter stagniert die sportliche Entwicklung in der Region – trotz deutlich höheren Mitgliederzahlen in den Vereinen. Im Recurvebogen lautet bei den Herren die neuen Messlatten 550 (DM-Teilnahme) und 565 Ringe (Finalplatz 16). Bei den Damen (537/539). Auch die Compound-Schützen hatten deutlich zugelegt. 579/567 Ringe lauten hier die Orientierungspunkte für die Hallenrunde 2020. Für einen Platz im Achtelfinale waren 575 und 564 Ringe erforderlich.

Immer stärker ins Blickfeld rückt der Blankbogen. 520 Ringe sind bei den Herren für einen Platz in der Spitze Pflicht. Bei den Damen benötigt man 490 Ringe für einen Platz in den Top-10. In der Masterklasse kommt man mit weniger als 530 Ringen nicht mal mehr auf das Treppchen. Hier erzielte Wilhelm Dillinger (TSV Kirchdorf/Inn) mit 537 Ringen einen neuen deutschen Rekord.