Erich Hartmann (links), Martina Windbiel (Zweite von rechts) und Martin Haag hießen Claudia Bollinger als neue Direktorin des Sprachheilzentrums willkommen. Foto: Brockfeld-Geltenbort Foto: Schwarzwälder Bote

Beruf: Vakante Direktorenstelle am Sprachheilzentrum Calw besetzt / Claudia Bollinger kehrt nach Stammheim zurück

Nach dem Weggang des Vorgängers bereits zu Beginn des Jahres konnte nun die vakante Direktorenstelle am Sprachheilzentrum in Stammheim neu besetzt werden.

Calw-Stammheim. Die Besonderheit der Stellenbesetzung liegt laut Mitteilung darin, dass der Trägerverein Evangelisches Kinderdorf Stammheim das Sprachheilzentrum Calw und die Jugendhilfe Kinderdorf Stammheim unterhält und zusätzlich zur Direktorenstellen des Sprachheilzentrums auch die Position des Vorstands des Vereins besetzt werden musste. Beide Stellen werden ab dem neuen Schuljahr von Claudia Bollinger ausgefüllt. Die Mitgliederversammlung des Trägervereins des Evangelischen Kinderdorfs Stammheim hat die Wahl zur Direktorin sowie die Wahl in den Vorstand einstimmig vollzogen.

Inklusive Beschulung

Bollinger ist im Evangelischen Kinderdorf Stammheim keine Unbekannte. Geboren 1975 in Bad Cannstatt absolvierte sie ihr Abitur am Gymnasium in Renningen. Danach folgte das Studium der Sonderpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg mit anschließendem Referendariat im Sprachheilzentrum Calw. Anschließend unterrichtete sie in der Sprachheilschule des Hör-Sprachzentrums Neckargemünd und kehrte im Jahr 2008 zurück nach Calw ins Sprachheilzentrum. Neben den schulischen Abteilungen arbeitete Bollinger auch an der Beratungsstelle. Im Zuge der Inklusion baute sie gemeinsam mit der stellvertretenden Direktorin Martina Windbiel das Inklusionsmodell an der Heumadenschule auf und unterrichtete dort Kinder, die aufgrund ihrer sprachlichen Beeinträchtigungen eine inklusive Beschulung an der wohnortnahen Schule erhielten. 2017 wechselte sie an die Klinikschule nach Böblingen. Dort übernahm sie 2018 die Leitung der Abteilung der Klinikschule für den vollstationären Bereich.

Jüngst wurde Bollinger vom Verwaltungsratsvorsitzenden, Dekan Erich Hartmann, in einem Corona-angepassten Rahmen den Abteilungsleitern und Verwaltungsmitarbeitern des Kinderdorfs vorgestellt. Dekan Hartmann erinnerte in seiner Rede daran, dass die Einrichtung mittlerweile eine 200-jährige Tradition aufweisen könne und ihrem diakonischen Auftrag im Sinne von helfen und unterstützen schon immer nachkomme. Er betonte auch, dass die anvertrauten Kinder und Jugendlichen in ihrer Würde und Unverwechselbarkeit im Mittelpunkt der Arbeit im Kinderdorf stünden.

Nun hoffen die Vorstandskollegen Martina Windbiel (stellvertretende Direktorin) und Martin Haag (Wirtschaftsleiter), dass die Freigabe von Bollinger durch das Regierungspräsidium Stuttgart an das Regierungspräsidium Karlsruhe als zuständiges Amt schnell erfolgen kann und alle gemeinsam zum neuen Schuljahr im September starten können.

Bollinger selbst ist guter Dinge, dass dies klappen wird und freut sich schon sehr auf ihre neue Aufgabe. "Es fühlt sich tatsächlich ein wenig an, wie heimkommen", sagt die Mutter von zwei Kindern, die mit ihrer Familie in Ehningen zu Hause ist.