Im Zuge der Nagold-Korrektion 1956 errichtet. Namenstafel kommt wieder an ihren angestammten Platz.
Calw - Die alte Erwin-Sannwaldbrücke ist Geschichte. Zwei Wochen vor dem ursprünglich ins Auge gefassten Termin wurde sie jetzt abgerissen. Derzeit bekommt die neue rechte Fahrbahnseite der Bundesstraße (von Calw Richtung Hirsau aus gesehen) einen neuen Belag.
Wie berichtet, geht es bei der Maßnahme nicht nur um die Erneuerung der Sannwaldbrücke, sondern auch um die Verbesserung des Hochwasserschutzes. Deswegen wird im Einfahrtsbereich der Brücke die Straße angehoben. Zudem wird eine Anbindung zu den gegenüberliegenden Gartenanlagen geschaffen. Mit dem Brückenneubau soll nicht zuletzt auch das Mischgebiet Hirsauer Wiesenweg besser angeschlossen werden. Stolze drei Millionen Euro nimmt der Bund dafür in die Hand.
Die jetzt abgerissene Brücke war im Zuge der Nagold-Korrektion 1956 an Stelle der alten Leine-Brücke errichtet worden. Beim Bau mitbeteiligt waren das damalige Baugeschäft Alber, die ehemalige Deckenfabrik und die Spedition Bauer. Auf deren Anregung hin wurde das Bauwerk auch mit dem Namen Erwin-Sannwaldbrücke versehen. Dieser Unternehmer (1872 bis 1947) war nach dem Zusammenschluss von "Schill & Wagner" und "Gustav Friedrich Wagner" zur "Vereinigten Deckenfabriken Calw Wagner & Co. KG" am 1. Januar 1895 ab dem 9. Juli 1901 Direktor des Unternehmens. Unter seiner Führung wurde 1905 auf einer Generalversammlung beschlossen, die bisherige Kommanditgesellschaft in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. 1997 musste die Firma Vergleichsantrag stellen.
Das Schild, das Holzschnitzer Fritz Roller als Namenstafel für die Brücke gestaltet hat und das darstellte, wie früher Tuchballen auf Pferdefuhrwerken durch die Gegend gekarrt wurden, soll wieder an seinen angestammten Platz, wenn die Baumaßnahme fertiggestellt ist. Das wird aber noch ein Weilchen dauern: Ins Auge gefasst ist der kommende Herbst.