Das Calwer Ortsschild wurde in Afghanistan gleich aufgestellt. Foto: Bundeswehr

2011 für das Kommando Spezialkräfte ein gutes Jahr. Jetzt wird kräftig investiert.

Calw - "Der Erhalt des Bundeswehr-Standorts Calw war kein Selbstläufer." Das sagte der Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte (KSK), Brigadegeneral Heinz Josef Feldmann, beim Jahresempfang seiner Einheit am Dienstagabend in der Graf-Zeppelin-Kaserne.

Für Feldmann war 2011 insgesamt ein gutes Jahr. Nicht nur deswegen, weil sich viele für den Calwer Bundeswehr-Standort eingesetzt haben, wofür er sich nochmals herzlich bedankte. Und auch nicht nur deswegen, weil das 50-jährige Garnisons-Jubiläum und das 15-jährige Bestehen des KSK gefeiert werden konnten.

Gut war 2011 für ihn vor allem deswegen, weil Angehörigen seiner Einheit unbeschadet und wohlbehalten von ihren Einsätzen und Ausbildungen in der ganzen Welt zurückgekommen sind. Haupteinsatzgebiet, so Feldmann, war dabei wieder Afghanistan.

Leider könnten nicht alle internationalen Kommandoeinheiten ein solches Fazit ziehen. Hunderte Soldaten seien dort gefallen, darunter seien auch sieben Deutsche gewesen. Das KSK trauere mit jedem von ihnen und auch mit den Angehörigen.

Leistungen der Soldaten mehrfach positiv erwähnt

Seit zehn Jahren sei das KSK jetzt in Afghanistan erfolgreich im Einsatz. Es habe dort einen Erfahrungsschatz gewonnen, der nahezu unerreicht ist. Der Kommandeur der internationalen Schutztruppe habe die Leistungen der Soldaten mehrfach positiv erwähnt. Und unlängst hätte die Truppe sogar eine Auszeichnung dafür bekommen.

Die Aufgaben in Afghanistan, so Feldmann weiter, hätten sich mittlerweile gewandelt: weg von unilateralen Zugriffen hin zu Ausbildungsaufgaben. Mit Erfolg. Die einheimischen Kräfte seien mittlerweile in der Lage, Aufgaben eigenständig zu erfüllen. Und das sei letztlich die Fahrkarte für die KSK-Soldaten nach Hause.

Wo sie sich nach den Worten des Brigadegenerals äußerst wohlfühlen. Calw sei für viele längst Heimat geworden, sagte er. Das Verhältnis zur Bevölkerung könnte nicht besser sein. Das habe sich auch bei der Feier anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Standorts gezeigt.

Ein besonderes Zeichen der Verbundenheit sei sicher auch, wenn Kinder der Hirsauer Grundschule Kommandosoldaten im Einsatz Weihnachtskarten schicken. Oder wenn ihnen die Stadt Calw als Ausdruck der Verbundenheit mit den Soldaten ein Ortsschild des Standorts schenkt. Dieses wurde übrigens gleich im Lager in Afghanistan aufgestellt.

In den Standort wird demnächst kräftig investiert. "Wir wollen die Infrastruktur so anpassen, dass für unsere Soldaten ein Optimum an Trainingsmöglichkeiten geschaffen wird", erläuterte der General. So etwas könne natürlich nicht gänzlich ohne Beeinträchtigen für die Anwohner ablaufen. Unnötigen Baulärm wolle man aber auf jeden Fall vermeiden. Und mit den Betroffenen bleibe man im Gespräch.