Der Kreisgeschichtsverein besuchte die Stiftskirche Heilig Kreuz in Horb. Foto: A. Kiefer & M. Barth Foto: Schwarzwälder Bote

Historie: Kreisgeschichtsverein besucht Horb am Neckar

Calw/Horb. Interessante Eindrücke und die wechselvolle Geschichte zwischen Hohenberg, Österreich, Vorderösterreich und Württemberg vermittelte das jüngste Vereinstreffen des Kreisgeschichtsvereins Calw.

Die KGV-Vorstandsmitglieder Tobias Roller und Daniel Olheide hatten die Veranstaltung organisiert und Joachim Lipp, als ersten Vorsitzenden des Kultur- und Museumsverein Horb, für eine Führung gewonnen. Er erläuterte in den beiden bedeutenden Kirchen der Stadt und anhand der zahlreichen historischen Gebäude die wechselvolle und eindrucksvolle Geschichte seiner Heimat.

Für so manchen Teilnehmer am Ausflug waren die österreichischen und vorderösterreichischen Spuren in den Baustilen und in den Spuren der Stadtgeschichte auf eine interessante und positive Art überraschend. Zudem verbindet Horb mit dem Landkreis Calw, dass heutige Stadtteile der im Süden des Landkreises Calw gelegenen Stadt Nagold einst zum Oberamt Horb gehörten.

Stute stammte aus Dobel

Zudem sei die Stute des württembergischen Herzogs Friedrichs I., auf der er durch die Horber Stadt ritt, auf dem Dobel gezogen worden. Zudem gab es in Horb eine Zeit, als die Tuchmacherei bedeutender Wirtschaftszweig der Stadt war. In dieser Zeit waren die Städte Calw und Horb große Konkurrenten.

Später war die Herstellung von Kirchenkunst in Form von Kirchenschmuck, Altaren und der Bildhauerei in Horb ein wichtiger Wirtschaftszweig. So sei Horb um die Mitte des 19. Jahrhunderts die Stadt der Bildhauer gewesen, als Horb und weitere katholische Gebiete zu Württemberg gekommen waren. Es bestand der Bedarf und es gab die entsprechend zahlungskräftige Kundschaft für diese Waren und Güter. Die "Horber Schule" machte sich einen Namen.

Besonders lehrreich war die Tatsache, dass es ohne einen berühmten Horber die Rothaus Brauerei im Südschwarzwald und damit auch das Tannenzäpfle nicht geben würde. Interessant war der Aspekt, das um 1925 jedes zweite Geschäft in Horb von jüdischen Inhabern geführt wurde. Zudem ist die Horber Stadtgeschichte bis zum heutigen Tage eng mit dem Spital verbunden. Aus dieser Zeit heraus stamme auch der Ausspruch: "Versauf ich auch den letzten Kittel, verbleibt mir noch der Spittel." Stolz seien die Horber bis heute auf ihre Stadtmauer. Diese sei einst mit zwei Ringen auf vier Kilometer Länge gekommen. So sei Horb im vergleich zu anderen Städten im 30-jährigen Krieg von der Zerstörung im Rahmen von Bauernaufständen verschont geblieben.

Die nächste heimatgeschichtliche Erkundungsfahrt des Calwer Kreisgeschichtsvereins führt am Sonntag, 15. Juli, an den Bodensee zum Pfahlbau-Museum Unteruhldingen. Es handelt sich um die Jahresfahrt, die mit 60 Teilnehmern bereits ausgebucht ist. Die darauffolgende Exkursion findet am Sonntag, 19. August, zum historischen Fautsburg Rundwanderweg rund um den Bad Wildbader Bergort Aichelberg im Landkreis Calw statt. Voranmeldung ist keine erforderlich.