Hans-Martin Dittus (von links), Norbert Weiser, Astrid Schulz, Katrin Zauner, Gerd Heenemann und Jens Renner von der Sparkasse Calw freuen sich mit den Schülern. Foto: Elsäßer Foto: Schwarzwälder Bote

Stiftung: Robotik ganz spielerisch: Ludwig-Haap-Schule erwirbt Preis für Medien-Informatik-Projekt

Der Jugendförderpreis der Sparkasse Pforzheim Calw in Höhe von 2800 Euro geht 2019 erneut an die Ludwig-Haap-Schule (LHS) Calw für deren Projekt "Lernen zu spielen – spielend lernen". In einer einstündigen Festveranstaltung wurde in der Aula mit zahlreichen Gästen gefeiert.

Calw. Den Beginn machte eine vierköpfige Trommelgruppe, die sich auf der Bühne um ein Schlagzeug gruppiert hatte. Musik und Kreativität werden an der Schule für Kinder mit emotionalen Herausforderungen großgeschrieben.

Astrid Schulz, die stellvertretende Schulleiterin, begrüßte in ihrer Ansprache zunächst besonders Katrin Zauner, Stiftungsausschuss Jugendförderung der Sparkasse, sowie Norbert Weiser, Dezernent Jugend, Soziales und Integration beim Landratsamt, Vertreter der Stadt Calw und Eltern. Sie dankte der Stiftung für die Zuwendung.

Idee erläutert

Das Projekt, mit dem man am Wettbewerb um die Jugendförderung 2019 teilgenommen hatte, ist ein mehrteiliges Robotersystem von Lego. Ziel des Vorhabens ist es, Schüler spielerisch an die Roboterthematik heranzuführen.

Warum man heutzutage immer mehr Roboter sieht, die zum Beispiel Rasen mähen, oder warum man selbstverständlich am Kassenautomat bezahlt und Fahrassistenzsysteme benutzt – diese Dinge gehören heute natürlich zum Bildungsplan.

Gerd Heenemann, der Projektleiter, erläuterte dem Publikum in einer Präsentation die Idee: Wenn man Schülern nur erklärt, dass Arbeits- und Lebensumgebung sich aufgrund technischer Errungenschaften verändern, dann schalten sie schnell ab. Lässt man sie hingegen aktiv etwas tun und erleben, dann erwerben sie wichtige Kenntnisse, die sie für ihr späteres Arbeitsleben gebrauchen können. Genau das ist mit einem Klassensatz "Lego – Mindstorm EV3" möglich. Die Roboter sind aus Legosteinen, Greifarmen, Sensoren und Steuertechnik aufgebaut. Sie können vom Tablet oder Smartphone aus bedient werden. Alle Schüler – egal welchen Lernniveaus – können so spielerisch erfahren, was es bedeutet, einen Roboter zu bauen und zu programmieren.

Auf diese Weise gelingt der Ludwig-Haap-Schule, was im Bildungsplan 2016 des Kultusministeriums vorgeschrieben ist. "Es ist für uns wichtig, dem Fortschritt nicht hinterherzulaufen, sondern Schritt zu halten", so Schulz.

Die LHS hat schon mehrfach an den Verfahren teilgenommen. "Die Bewerbung der LHS ist einfach wieder so überzeugend gewesen", sagte Weiser. Mit viel Freude übergab er der Schule die Urkunde.

Die Gäste wurden danach noch mit Sekt und Häppchen bewirtet. Weiser lobte in seiner Rede den festlichen Rahmen der Preisverleihung, der die erfolgreiche Wettbewerbsteilnahme und den Qualitätsanspruch der Schule widerspiegelt.

Das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ ESENT) Ludwig-Haap-Schule an den Standorten Loßburg und Calw richtet sich an Kinder und Jugendliche mit besonderem Förderbedarf im sozial-emotionalen Bereich. Sie ist eine von landesweit elf solcher Schulen in den vier Regierungsbezirken Stuttgart, Karlsruhe, Tübingen und Calw. Träger ist die Bruderhaus Diakonie Reutlingen. Die Calwer Schule gibt es seit 2001.

In etwas beengten Räumlichkeiten werden 85 Schüler von rund 20 Lehrern betreut. Die Schüler kommen teilweise von weit her mit eigens eingerichteten Pendeltaxis.