Die Mitarbeiter erklären den Senioren zu Anfang, wie sie mit dem Tablet umgehen müssen. Foto: Haus auf dem Wimberg Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Senioren begeistern sich für Videotelefonie

Calw. Manchmal braucht es erst einen Anstoß für pfiffige Gedanken. Aufgrund des Besuchsverbotes durch das Coronavirus, das unter anderem in Alten- und Pflegeheimen gilt, überlegten die Mitarbeiter des Haus auf dem Wimberg, wie das Kontakthalten für die Bewohner mit der Familie möglich sein könnte. Eigentlich lag die Lösung nah – viele der jungen Leute benutzen es tagtäglich selbstverständlich – das Internet mit Smartphones, Tablets und Co. Kurzerhand organisierten die Mitarbeiter des Seniorenheims ein Tablet. Eine App für Video-Telefonie war schnell installiert.

Die Angehörigen können sich nun in der Verwaltung melden und es wird ein Termin vereinbart. Zur genannten Uhrzeit können dann Bewohner und Angehörige miteinander in Kontakt treten. Bei Bedarf hilft das Personal bei der Nutzung des Tablets.

Akzeptanz wächst

Das Haus auf dem Wimberg verzeichnet mittlerweile täglich regen Gebrauch des Tablets. Die Mitarbeiter spüren auch die wachsende Begeisterung der Bewohner, die nun ja quasi direkt in die Wohnungen ihrer Liebsten schauen können. So kann der Enkel sein neu renoviertes Zimmer zeigen, die Bastelarbeiten oder den umgestalteten Garten. Manche Bewohner sehen das Heim ihrer Angehörigen so das erste Mal, oder seit langer Zeit mal wieder.

Aber auch für die Familien bedeutet es viel, ihre Verwandten wohlauf zu sehen, denn auch für die Familie zu Hause ist es nicht einfach auf Besuche zu verzichten, wenngleich sie auch Schutz bedeuten.

Die Akzeptanz der Technik wächst bei den Senioren von Mal zu Mal. Auch diejenigen, die anfangs noch skeptisch waren, sitzen nun begeistert vor dem Tablet, winken und lachen. "Da ist ein großes Hallo und ganz viel Freude auf beiden Seiten zu spüren in dieser Zeit", sind die Mitarbeiter überzeugt. Diese hoffen, so die nächste Zeit der Besuchsverbote gut überbrücken zu können. Viele Bewohner sehen die Situation aber dennoch positiv und sind sehr dankbar, dass jeder vom Personal sein Bestes gibt um Sie und sich zu schützen.