Für Ehrenamtliche ist es nicht gerade leicht, sich im Dschungel der Vorschriften zurechtzufinden – beispielsweise, wenn es darum geht, eine Veranstaltung zu organisieren. Die GfC möchte deshalb die Stelle eines Vereinsverantwortlichen in der Stadtverwaltung schaffen. Foto: © BillionPhotos.com – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Ehrenamt: GfC-Fraktion stellt Antrag, Vereinen einen Ansprechpartner in Verwaltung zur Seite zu stellen

Gibt es bei der Calwer Stadtverwaltung bald einen zentralen Ansprechpartner für Vereine? Das schlägt zumindest die Fraktion Gemeinsam für Calw vor. In der Gemeinderatssitzung am kommenden Donnerstag soll über diesen Antrag diskutiert werden.

Calw. Vereine haben es oft nicht leicht heutzutage: Viele kämpfen mit schwindenden Mitgliederzahlen. Darüber hinaus wird es immer schwieriger, Mitglieder für ein Ehrenamt zu gewinnen, in dem Verantwortung übernommen werden muss. Nicht zuletzt, weil auch Vereine immer mehr Auflagen beachten oder Genehmigungen einholen müssen.

Das Anliegen

"Leider gibt es hier bisher noch keine zentrale Person innerhalb der Stadtverwaltung, die den Vereinen behilflich ist, um den Dschungel an Vorschriften zu bewältigen, die sie berühren", meint daher die Calwer Gemeinderatsfraktion Gemeinsam für Calw (GfC). In einem Antrag, der in der kommenden Woche Thema im Gemeinderat sein wird, fordern die Kommunalpolitiker daher, dass "Vereine in möglichst vielen Bereichen unterstützt und zusätzlich auch entlastet werden" sollen. Und zwar mittels eines ebensolchen Ansprechpartners bei der Verwaltung, "bei dem alle Fragen aus den örtlichen Vereinen gebündelt werden".

Dieser Vereinsbeauftragte könne dann beispielsweise Informationen rund um Fördermöglichkeiten, Anträge oder Auflagen für Veranstaltungen sammeln und weitergeben. Oder auch dazu beitragen, die städtischen Vereine besser zu vernetzen.

Diese Institutionen, so heißt es im Antrag, seien durch ihre Angebote und Tätigkeiten schließlich elementar wichtig für das soziale Leben; das ehrenamtliche Engagement von außerordentlicher Bedeutung. Darüber hinaus "würde die Schaffung einer solchen Position in der Verwaltung auch die völlig verdiente Wertschätzung der ehrenamtlich Tätigen seitens Gemeinderat und Verwaltung zum Ausdruck bringen". Und in vielen Fällen könnten schriftliche Leitfaden bereits helfen.

Das Konzept

Zunächst müsse jedoch geklärt werden, wie diese Idee in die Tat umgesetzt werden könnte. Entsprechend lautet der Beschlussvorschlag der Fraktion: "Die Stadtverwaltung Calw wird beauftragt, ein Konzept zur Etablierung eines Vereinsverantwortlichen innerhalb der Stadtverwaltung zu erstellen."

Bei ersten Gesprächen mit der Stadt Calw sei von Marion Buck, Leiterin des Fachbereichs I (Steuerung und Service), die Idee ins Spiel gebracht worden, das Ganze als Projektarbeit von den städtischen Azubis ausarbeiten zu lassen. Hierbei solle unter anderem ermittelt werden, wer aus der Verwaltung zurzeit für welche Belange der Vereine zuständig ist. Darüber hinaus gelte es, Aufgaben für einen möglichen Vereinsverantwortlichen zu definieren und dessen Arbeitsaufwand einzuschätzen.

Die Kosten

Im besten Fall solle diese Stelle keine Kosten verursachen. Statt einen neuen Job in der Verwaltung zu schaffen, so schwebt es zumindest der GfC vor, möchte die Fraktion beleuchtet wissen, inwiefern man die Arbeit im Rathaus umorganisieren – oder umverteilen – könnte, um freie Kapazitäten zu schaffen, die für diese Aufgabe genutzt werden könnten.

Wichtig sei auf jeden Fall, dass ein Vereinsbeauftragter "einen gewissen Erfahrungsschatz aus der Vereinsarbeit mitbringt".