Vom Verkehrslärm, Abgasen und Dreck fühlen sich Anwohner von Stuttgarter Straße und Steckenäckerle genervt. Foto: Fritsch

Anwohner der Stuttgarter Straßen und im Steckenäckerle machen mobil mit Flugblatt.

Calw - "Es reicht uns", heißt es in dicken Buchstaben auf dem Flugblatt. Es folgen 16 Ausrufezeichen! Anwohner von Stuttgarter Straße und Steckenäckerle fühlen sich durch Verkehrslärm, Abgase und anderem Dreck zunehmend genervt.

Jetzt sind die Anwohner Anita Gauß und Thomas Wirth aktiv geworden. "Um endlich dem Wahnsinn der Luftverschmutzung, dem Feinstaub, dem Lärm bei Tag und Nacht, der Raserei, dem Bassgedröhne, dem Schneematsch, der im Winter haushoch gegen die Fassaden geschleudert wird, ein Ende zu bereiten", heißt es in dem Flugblatt weiter. Rund 80 Unterschriften haben sie in ihrer Nachbarschaft bereits gesammelt.

Gefordert wird eine Verkehrsentlastung. Angeblich, so die Initiatoren, werden in der Stuttgarter Straße Rennen mit Geschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometer pro Stunde ausgetragen. Gefordert wird, die bereits geplante Umfahrung oberhalb des Landratsamts in Richtung Bahnhof auszubauen. Stattdessen könne auf die Untertunnelung der Bischofstraße verzichtet werden – für die Initiatoren finanziell ein Fass ohne Boden.

Zudem möchte Anita Gauß, wie sie gegenüber unserer Zeitung sagte, dass Stadt oder Landkreis Lärmmessungen durchführen lassen. Sie habe sich deshalb bereits an die Deutsche Gesellschaft für Akustik, Arbeitskreis Lärm, gewandt.

Was den weiteren Ausbau der Südostumfahrung anbelangt, für die sich auch die Stadt Calw stark macht, kann Oberbürgermeister Ralf Eggert den Anwohnern Stuttgarter Straße/Steckenäckerle gleichwohl wenig Hoffnung machen. Denn das Vorhaben werde zu wesentlichen Teilen vom Land Baden-Württemberg finanziert. Da die Landesregierung vorerst keine neue Straßenprojekte in Angriff nehmen möchte, "sieht es daher für eine zeitnahe Umsetzung nicht besonders gut aus", schreibt der OB an Gauß und Wirth.

"Wir wollen sehen, welche Chancen wir haben", so Gauß. Sie regt die Erstellung eines Lärmaktionsplans an. Es gehe nicht um Konfrontation, sondern um Zusammenarbeit aller Beteiligten, um Abhilfe zu schaffen.