Als der Türsteher dem damals 21-Jährigen (nächstes Bild) den Zutritt verweigerte, zog dieser eine Waffe und schoss sofort auf einen der Security-Männer. (Symbolfoto) Foto: pixabay

Polizei sucht seit über einem Jahr nach Skelcim K. Taucht mutmaßlicher Täter nun wieder auf?

Calw/Donaueschingen - Es waren dramatische Szenen, die sich am 14. Dezember 2017 vor einer Diskothek in Donaueschingen (Schwarzwald-Baar-Kreis) abspielten: Als Türsteher einem damals 21-Jährigen den Zutritt verweigern, zieht dieser eine Waffe und schießt sofort auf einen der Security-Männer.

Dieser bricht schwer verletzt zusammen, ringt anschließend in einer Klinik tagelang mit dem Tod. Der dringend tatverdächtige, mittlerweile 22-Jährige ist seitdem auf der Flucht. Er heißt Skelcim K., genannt "Kimi", ist Kosovo-Albaner - und stammt aus Calw. Hier wurde der kosovarische Staatsangehörige am 28. April 1996 geboren.

SEK stürmte Haus in Ulm

Über den Fall des Donaueschinger "Disco-Schützen" war seinerzeit bundesweit berichtet worden, auch, weil die ersten Wochen der Fahndung von zum Teil spektakulären Ermittlungs-Aktionen der Polizei begleitet waren. Nach einem entsprechenden Tipp aus der Bevölkerung etwa drang ein Sondereinsatzkommando (SEK) der Polizei einige Tage nach der Tat in ein Haus in der nördlichen Ulmer Innenstadt ein, wo der Gesuchte damals vermutet wurde. Ergebnislos allerdings, weshalb die Ermittler später von der Vermutung ausgingen, "Kimi" könnte sich in sein Heimatland Kosovo abgesetzt haben.

K. gilt nach Aussagen von Bekannten als unberechenbar und extrem gefährlich. Nach Einschätzung der Polizei allerdings geht von dem gebürtigen Calwer keine konkrete Gefahr für die Allgemeinheit aus, da es sich nach deren Erkenntnissen bei den Schüssen auf den Türsteher "um eine Beziehungstat gehandelt" habe, so seinerzeit ein Polizei-Sprecher gegenüber den Medien. Allerdings spricht auch der aktive Fahndungsaufruf des Polizeipräsidiums Tuttlingen von der Gewaltbereitschaft K.s und warnt davor, dass dieser nach wie vor bewaffnet sein könnte.

K. hatte in Disco Hausverbot

Für K.s aufbrausendes Temperament spricht auch die Vorgeschichte zu den Schüssen auf den Donaueschinger Türsteher. Der Calwer hatte in der Diskothek im Donaueschinger Gewerbegebiet schon länger Hausverbot, weil er dort immer wieder für Ärger gesorgt hatte. Auf seiner (mittlerweile abgeschalteten) Facebook-Seite präsentierte sich der Gesuchte stets sehr martialisch. So posierte er auf einem Foto mit einer Jagdwaffe, ein anderes Bild zeigte ihn mit zwei erschossenen Wölfen. Auf einem weiteren Foto präsentierte er seinen nackten Oberkörper mit angespanntem Bizeps.

Nach der Tat von Donaueschingen soll Skelcim K. mit einem Begleiter in einem SUV der Marke Hyundai Tuscon geflüchtet sein. Mitfahrer und auch das Fahrzeug selbst hatte die Polizei damals schnell ermitteln können, vom gesuchten Tatverdächtigen selbst fanden sich aber bisher keine weiteren verwertbaren Spuren. Mittlerweile hoffen die Ermittler, dass jetzt - rund ein Jahr nach der Tat - der Verdächtige die Gelegenheit vielleicht wieder nutzen könnte, nach Deutschland zurückzukehren und so vielleicht in der Öffentlichkeit oder gar seinem Bekanntenkreis wieder auftaucht.

Auffälliges Sternen-Tattoo

Der Gesuchte ist circa 1,75 Meter groß, von athletischer Statur, hat blaue Augen und dunkelbraune Haare - die er zuletzt lang und glatt-frisiert trug. Seine Erscheinung ist insgesamt südeuropäisch. Besonders auffällig: K. trägt üblicherweise in beiden Ohren Piercings. Zudem ist er mehrfach tätowiert, unter anderem trägt er an seiner linken Halsseite ein auffälliges und meist gut sichtbares Sternen-Tattoo.

Personen, die Hinweise zum aktuellem Aufenthalt des gesuchten Skelcim K. geben können oder auch sonst sachdienliche Angaben zu der Tat oder dem Umfeld des Tatverdächtigen machen können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0741/4770 mit der Kriminalpolizeidirektion in Rottweil oder auch über die Notrufnummer 110 mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Insbesondere werden auch weiterhin noch Zeugen - vielleicht auch aus der hiesigen Region - gebeten, sich zu melden, die sich zur Tatzeit in der Diskothek in Donaueschingen aufgehalten haben. Die Polizei bietet vor allem Personen aus dem persönlichem Umfeld von Selcim K. an, Hinweise bei Bedarf auch vertraulich zu behandeln - und deren Identität im Verfahren besonders zu schützen. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Tatverdächtigen führen, ist nach wie vor eine Belohnung in Höhe von insgesamt 2500 Euro ausgesetzt.