Regionale Gruppe des Dachshundeklubs Württemberg organisiert neues Angebot für Dackel und weitere angehende Jagdhunde
Lange Zeit sah man hierzulande kaum noch Dackel. Momentan aber erleben die kleinen Jagdhunde ein regelrechtes Comeback. Die Sektion Gäu-Schwarzwald des Dachshundklubs Württemberg und Hohenzollern 1895 hat deshalb eine Welpenspielgruppe eingerichtet.
Calw. Spielerisch knurrend werfen sich die Welpen aufeinander, raufen, jagen sich gegenseitig über die Wiese. Es ist ein herzerweichendes Bild. Etwa acht Dackel und ein Kleiner Münsterländer sind bei der Welpenspielstunde der Sektion Gäu-Schwarzwald des Dachshundklubs Württemberg und Hohenzollern 1895 dabei. Normalerweise sind es noch ein paar mehr. "Pfingstferien", erklärt Erich Lörcher, der stellvertretende Vorsitzende der hiesigen Sektion.
Die Welpenspielgruppe für Dackel ist noch ein relativ neues Angebot der Sektion Gäu-Schwarzwald. "Es gibt wieder viel mehr Dackel in der Region, deshalb haben wir die Gruppe ins Leben gerufen", erläutert Lörcher. In den 1970er-Jahren hatte die Rasse einen regelrechten Boom erlebt – zuletzt sah man sie kaum mehr. Ein Trend, der sich nun offenbar wieder umkehrt.
Sehr zur Freude von Lörcher, der schon von Klein auf ein Freund dieser Hunderasse war. Was er an Dackeln so mag? "Schauen Sie ihnen ins Gesicht, dann wissen Sie’s", schmunzelt er. Und tatsächlich. Als Lörcher seine acht Jahre alt Hündin Shila aus seinem Auto holt, wird klar, was er damit meint. "Nicht umsonst spricht man vom Dackelblick."
Doch auch wenn diese kleinen Hunde so lieb schauen, so haben sie doch ganz schön Temperament. Deshalb sei es wichtig, schon früh mit dem Training anzufangen – mit wenig Druck und viel Lob, erklärt der stellvertretende Vorsitzende. "Die Hunde sollen spielend einfach Sozialverhalten erlernen."
Erste Schritte
Jede Welpenspielstunde beginnt deshalb mit einem freien Toben. Die etwa drei Monate alten Dackel werden von der Leine gelassen und dürfen nach Herzenslust herumrennen. Wenn aus einer spielerischen Rauferei einmal ernst wird, sehen die Kursleiter das gelassen. "Das regeln die Hunde unter sich." Meistens bleibt es aber friedlich und es sei eine reine Freude, die Kleinen zu beobachten. "Die Welpengruppe ist das schönste, was wir an Angeboten haben", schwärmt Lörcher.
Nachdem die Welpen sich etwas ausgetobt haben, rufen ihre Besitzer sie zu sich. Oder versuchen es zumindest. Denn, wie man sich vorstellen kann, sind die Dackel-Welpen nicht gerade begeistert davon, ihr Spiel zu beenden. "Die sind jetzt mit was anderem beschäftigt", lacht Lörcher. Nach einer Weile haben dann aber alle Herrchen und Frauchen ihre Hunde bei sich und die Gruppe beginnt mit einer Trainingseinheit. Die Dackel lernen zum Beispiel, an der Leine zu gehen, ohne daran zu zerren.
Erste Schritte auf dem Weg zur Begleithundeprüfung, die die Kleinen in einem Jahr absolvieren werden. Diese ist nicht nur Bedingung, um Turnierhundesport zu betreiben, sondern auch, wenn aus dem Welpe einmal ein Jagdhund werden soll. In der Welpengruppe spielen künftige Jagd- und Nicht-Jagdhunde noch zusammen. Später findet das Training dann separat statt, weil die Anforderungen sich naturgemäß unterscheiden. So muss ein zukünftiger Jagdhund zum Beispiel lernen, sich ohne Angst einem Wildschwein zu nähern – jedoch mit dem gebotenen Respekt angesichts deren körperlichen Überlegenheit. Was Jagd- und Nicht-Jagdhunde aber gleichermaßen lernen sollen, erklärt Lörcher, ist der Umgang mit Familie und Kindern. "Er muss sich mit allen vertragen, denn oft ist der Dackel das Bindeglied zwischen Jagd und Familie", sagt der stellvertretende Vorsitzende der Sektion. Lörcher ist dankbar, dass das Training auf dem Gelände des Vereins für Deutsche Schäferhunde und des Hundesportvereins Galgenberg stattfinden kann. "Das ist sehr großzügig."
Während die Übungen bei den Welpen noch spielerisch ablaufen, wird es bei den rund einjährigen Dackeln eine Wiese weiter schon ernst. Sie haben in wenigen Wochen Prüfung. Lörcher ist optimistisch. "Die Leute haben Freude daran – und das merkt man."