Einer der Azubis beim "Schnippeln". Foto: Schwarzwälder Bote

Hochdorfer Kronenpokal: Kochclub Nordschwarzwald stellt in Calwer Berufsschule Kochwettbewerb für Azubis auf die Beine

Seit 33 Jahren veranstaltet der Kochclub Nordschwarzwald einen Kochwettbewerb für Nachwuchsköche. In diesem Jahr zum ersten Mal unter dem neuen Namen "Hochdorfer Kronenpokal". Platz eins ging nach Baiersbronn, Platz zwei nach Wildberg.

Calw-Wimberg. Wann kommt man schon in den Genuss einer Roten-Bete-Kraftbrühe oder einer mediterranen Fischsuppe mit Grießschnitte und Gemüseeinlage, rosa gebratenem, pochiertem oder doch geschmortem Kalbstafelspitz mit kreativen Soßen und Beilagen? Und als Dessert "Schokolade trifft Obst". Der Kreativität waren kaum Grenzen gesetzt. Dazu verschiedene Biere, denn nicht nur Wein kann die einzelnen Gänge eines Menüs umschmeicheln.

Doch um was geht es hier? Nein, es ist kein Restaurant-Besuch. Ein kulinarischer Abend der besonderen Art war es, der im Rahmen eines Kochwettbewerbs in der Johann-Georg-Doertenbach-Schule in Calw-Wimberg stattfand: der Hochdorfer Kronenpokal.

Charmant führte Ricarda Becker, Mitglied des Kochclubs Nordschwarzwald, durch den gelungenen kulinarischen Abend. Der Abend begann mit einem gemütlichen Sekt-/Bierempfang. Die Schar der geladenen Gäste bestand aus Vertretern gastronomischer Betriebe, kommunaler Verwaltung und Touristikeinrichtungen. Ebenso waren Unternehmer und Sponsoren der Gastronomie vertreten.

Ricarda Becker stellte das Hauptziel des Kochclubs vor, das im Wesentlichen aus der Nachwuchs- und Ausbildungsförderung besteht. Seit 1987 organisiert der Kochclub den regionalen Wettbewerb (bisher Richard-Girrbach-Pokal) für Köchinnen und Köche im dritten Lehrjahr. Die Kochlehrlinge werden so auf die Begebenheiten der praktischen Prüfung vorbereitet. Erstmals in diesem Jahr waren zwei ambitionierte Auszubildende aus dem 2. Lehrjahr dabei.

Es war ein langer Tag für die Wettbewerbs-Teilnehmer, der mit einer schriftlichen Prüfung begann. Die praktische Prüfung stellte den Höhepunkt des Wettbewerbs dar. Aus einem Warenkorb mit der Vorgabe "Klare Suppe mit Einlage", im Hauptgang Kalbstafelspitz und zum Dessert Schokolade und Apfel zauberten die Teilnehmer sechs verschiedene und köstliche Menüs. Die Betreuung der Teilnehmer erfolgte unter anderem durch den Vorsitzenden des Kochclubs, Stephan Kapp.

Mit einem Lächeln Wertschätzung zeigen

In diesem Jahr wurde der erste Hochdorfer Kronenpokal vergeben. Eberhard Haizmann, Besitzer der seit 1654 bestehenden Familienbrauerei, freute sich, dass mit solch einer Veranstaltung auch das Image der Gastronomie, insbesondere die Nachwuchsförderung, gestärkt werde. In seinem Grußwort betonte er, dass eine Wirtschaft im Dorf so wichtig wie die Kirche sei. In beiden würden soziale Kontakte gepflegt. Auch er dankte den Wettbewerbern für ihren Mut zur Teilnahme wie auch den Spül- und Service-Kräften für ihren Einsatz an diesem Abend.

Seine Tochter Katharina stellte die passenden Biere zu den einzelnen Gängen vor. Ihrer Ansicht nach kann Bier mehr als nur nebenher getrunken zu werden. Und sie sollte recht behalten: Gutes Bier passte ebenso wie guter Wein zu den gelungenen Gängen an diesem besonderen Abend.

Thomas Blenke, CDU-Landtagsabgeordneter für den Kreis Calw, war gerne wieder einmal Gast beim Kochclub. Er lobte die "tolle Veranstaltung". So ein Wettbewerb sei eine große Anerkennung und Wertschätzung rund um das Thema Ernährung und den Menschen, die damit in Verbindung stehen. Angefangen beim Landwirt als Produzent bis hin zu allen Bereichen der Gastonomie. Er bat darum, diesen Menschen durch ein kleines Danke und ein Lächeln die Wertschätzung für ihre Arbeit, nicht nur an diesem Abend, zu zeigen. Zudem lobte er die hervorragende Ausbildungsmöglichkeit der Johann-Georg-Doertenbach-Schule in Calw.

Auch die Grußworte von Michael Niedoba, Leiter der Doertenbach-Schule, sowie eines Vertreters des Kultusministeriums waren mit viel Dank an alle Beteiligten und einer großen Begeisterung für die Veranstaltung verbunden. Zeigte dieser Wettbewerb doch, wie attraktiv eine handwerkliche Ausbildung im Nahrungsmittelbereich sein kann.

Die einzelnen Gänge schmeckten hervorragend. Die Gäste erhielten aus unterschiedlichen Menüs jeweils eine Vorspeise, einen Hauptgang und ein Dessert. Und alle waren sich einig, dass hier auf hohem Niveau gekocht und angerichtet wurde.

Der Höhepunkt für die Wettbewerbsteilnehmer war neben der Präsentation ihrer jeweiligen Menüs die Bewertung durch die fachkundige Jury. Diese bestand aus Karl Nafz vom Klinikum Tübingen, Ansgar Blatter und Franz Berlin von Berlins Krone Lamm sowie Clemens Schonnop von der Berufsschule.

Zwei vierte Plätze gingen an die beiden Auszubildenden des 2. Lehrjahrs Josia Fröbel (Parkhotel Pforzheim) und Bogdan Cesan (Hotel Rössle, Berneck). Ein weiterer vierter Platz wurde an Chebbi Iman (Mercure Hotel, Böblingen) vergeben. Der dritte Platz ging an Nick-Uwe Knauth (Berlins Krone Lamm, Zavelstein). Über den zweiten Platz freute sich Johannes Seibold (Talblick, Wildberg), und der erste Platz ging an Valerie Alpers (Wellnesshotel Tanne, Baiersbronn).

Ihr Gewinnermenü bestand aus einer mediterranen Fischsuppe mit karamelisierter Griesschnitte und Gemüseeinlage. Als Hauptgang pochierter Kalbstafelspitz mit weißer Schnittlauchsoße, Boulliongemüseperlen, zweierlei Kartoffelpüree und Himbeer-Feigenkompott. Als Dessert marmorierte Ganachetarte von weißer und dunkler Schokolade mit Apfel, Glühweingel und Blutorangen-Mandarinen-Sorbet.

Die beiden Erst- und Zweitplatzierten dürfen sich über eine Teilnahme am Rudolf-Achenbach-Pokal freuen. Hierbei handelt es sich um einen Bundesjugendwettbewerb für junge Köche.