Jede Menge Infobroschüren hatte Allergieberater Reiner Ebel parat. Foto: Selent-Witowski Foto: Schwarzwälder Bote

Gesundheit: Deutscher Allergie- und Asthmabund macht mit Infomobil Station am Unteren Ledereck

Wenn Pollen von Esche, Buche, Birke, Roggen oder Erle zuhauf durch die Luft schwirren, spüren Heuschnupfen-Allergiker sofort, dass die Natur wieder erwacht ist. Was zu tun ist, wenn der Körper heftig auf Abwehr umschaltet, erfuhren Passanten am Dienstag im Infomobil des Deutschen Allergie- und Asthmabunds (DAAB).

Calw. Pollen setzen nach dem Kontakt mit den Schleimhäuten der Nase und der Atemwege Proteine frei, die die Abwehr des Körpers schlagartig aktivieren. Die Folge: tränende Augen, Niesen und auch Husten. Das verdirbt so manchem nicht nur den Sommer, sondern kann sich bis in den Oktober hinziehen. Doch woran erkennt man eigentlich, ob man Allergiker ist oder nicht? Auf diese und viele weitere Fragen hatte DAAB-Allergieberater Reiner Ebel eine Antwort.

Er tourt derzeit mit einem Infomobil durch Baden-Württemberg. Am Dienstag war er für mehrere Stunden am Unteren Ledereck zu finden. Mit im Gepäck: verschiedene Broschüren zum Thema Allergien und ein Gerät für Lungenfunktionstests. Die meisten Passanten hatten Fragen zum Thema Pollenallergie und noch mehr machten den kostenlosen Test.

Letztlich lasse sich nur durch einen Pricktest, also einen Hauttest, feststellen, ob man Allergiker sei. "Wenn man über einen gewissen Zeitraum jedes Jahr die selben Symptome wie tränende Augen und Niesen hat und sich diese Zeitspanne über die Jahre auch noch verlängert, ist davon auszugehen", sagt Ebel. Blieben die Beschwerden über Jahre hinweg unbehandelt, "kommt es zum Etagenwechsel", wie es der Allergieexperte formuliert. Die Bronchien würden angegriffen und es entstünde allergisches Asthma. Dabei schwillt die Schleimhaut der Bronchien an, es wird verstärkt Schleim gebildet, die Atemwege verengen sich. Als typische Beschwerden entstehen Husten, Atemnot und ein Engegefühl in der Brust.

Spezielle Medikamente

Pollenallergiker sollten laut DAAB unbedingt spezielle Medikamente, sogenannte Antihistaminika, einnehmen, um die Beschwerden zu lindern. Diese seien freiverkäuflich oder bei schwereren Verläufen auf Rezept vom Arzt zu bekommen. "Wir raten auf alle Fälle dazu, die Beschwerden abzuklären und nicht einfach nur auszuhalten", sagt Ebel.

Für Allergiker sei es zudem sehr wichtig, die tägliche Pollenflugvorhersage abzurufen: "Diese kann ebenso wie der tägliche Wetterbericht über zahllose Apps heruntergeladen werden". Der allgemeine Allergiekalender, der die Flugzeiten der Pollen nach Monaten anzeige, sei nur eine ungefähre Richtschnur. "Die Hasel schickt ihre Pollen laut Kalender im Januar los, inzwischen ist das aber häufiger schon im Dezember der Fall", weiß der Allergieberater. Auffällig ist laut Ebel die wachsende Zahl der Allergiker in Deutschland: "Vor drei bis vier Jahren war jeder Vierte betroffen, heute ist es bereits jeder Dritte".

Weitere Informationen: www.daab.de