In Berneck konnten sich die Wanderer vor der anstehenden Etappe hinauf nach Hornberg massieren lassen. Fotos: Stocker Foto: Schwarzwälder Bote

24-Stunden-Wanderung: Teilnehmer kämpfen mit Müdigkeit und Regen / Dickes Lob an Helfer

Mit Jubel und einem Spalier wurden die Teilnehmer der 24-Stunden-Wanderung des Calwer Schwarzwaldvereins (SWV) am Ziel begrüßt. Müde, hungrig und teils durchnässt trafen die Teilnehmer am Sonntagmorgen im Zavelsteiner Wanderheim ein.

Calw/Bad Teinach-Zavelstein. Dennoch strahlten alle, hatten sie doch ihren inneren Schweinehund besiegt. Und das haben sie schriftlich, denn es gab es eine Urkunde.

78 Kilometer liegen vor der Gruppe

78 Kilometer lagen hinter den Teilnehmern. Am Vortag hatte Oberbürgermeister Ralf Eggert den Startschuss für die Tour gegeben, nachdem er den Wanderern sowie dem Organisationsteam um den SWV-Vorsitzenden Jürgen Rust seine Anerkennung für das bevorstehende Erlebnis gezollt hatte. Noch hatten die 77 Teilnehmer das Geburtstagslied für Mitstreiterin Alexandra Konanz aus Korntal im Ohr, als sie sich in Richtung Wildberg in Bewegung setzten. Ausgestattet mit Obst, Vesper und Getränken nahmen sie die Strecke in Angriff.

Zur Mittagszeit wurde die Gruppe mitten in der Natur auf dem so genannten Kapf von der Ortsgruppe Gültlingen des SWV bewirtet, ehe sie ihr Weg ins Nagolder Naturfreundehaus lenkte. Großteils auf dem Gäurandweg unterwegs, bezwangen sie das topografische Wechselbad vorbei an Sulz am Eck. Gestärkt mit Schweinebraten oder Gemüselasagne am frühen Abend, ging es weiter in Richtung Ebhausen und von dort nach Berneck.

Wie bei jeder Rast wartete auch dort eine Stärkung, diesmal Spargel- und Gulaschsuppe sowie Getränke, die die Altensteiger SWV-Ortsgruppe verteilte. Mehr noch, im Haus des Gastes sorgten die beiden Physiotherapeutinnen Vanessa Berlin-Ersfeld und Kim Domagala für eine Lockerung der Muskeln, vor allem in den Waden. Schließlich sollte es auf der nächsten Etappe hinauf nach Hornberg gehen. "Es wurde still auf diesem Teilstück", erzählten die Wanderführer von der Zeit nach Mitternacht. Immer drei von ihnen lenkten die Wanderer auf jeweils 20 Kilometern durch die Natur des Nordschwarzwalds. "Es sind insgesamt 15 ehrenamtliche Wanderführer im Einsatz, und wir werden auch dabei von der Ortsgruppe Gültlingen sehr unterstützt", erzählte Rust. Indes blieben bei den Tourenteilnehmern die Grenzerfahrungen nicht aus, während die Dynamik der Gruppe sie vorantrieb, bis sie am frühen Morgen im Sportheim Neuweiler zum ersten Frühstück eintrafen.

Kurt Schurr mit 69 Jahren der Älteste

Mit dem anbrechenden Tag kam allerdings auch der Regen und stellte die Gruppe auf der Zielstrecke vor weitere Herausforderungen. Von glitschigen Pfaden erzählten nicht nur die Wanderführer, während die Nässe in die Kleidung kroch, auf dem Weg über Agenbach und Würzbach bis nach Zavelstein. Rund 1600 Höhenmeter hatten die Wanderer auf unterschiedlichen Wegen überwunden, als sie pünktlich im Wanderheim eintrafen. Darunter auch Kurt Schurr aus Renningen, der mit 69 Jahren der älteste Teilnehmer war.

"Es ist eine einmalige Leistung aller, die zu allen möglichen und unmöglichen Zeiten bereit stehen und helfen, auch wenn es mitten in der Nacht ist. Ein tolles Beispiel dafür, wie es auch heute noch machbar ist, im Ehrenamt besondere Events auf die Beine zu stellen", würdigte Rust die Mitstreiter an den Raststationen sowie Sponsoren. Unterstützung erhielt der SWV zudem von der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald, die aus der Wanderstrecke eine Drei-Tages-Tour für ihr Angebot macht.