Ab wann läuft die Kinderbetreuung wieder an? Eltern brauchen nun schnell Klarheit. (Symbolbild) Foto: © lordn – stock.adobe.com

Stadt braucht mehr Zeit, um reduzierten Regelbetrieb einzuführen. Vorgaben des Landes fehlen.

Calw - Laut Kultusministerium sollen ab Montag, 18. Mai, nicht nur Kinder mit Notbetreuungsanspruch in die Kitas kommen, sondern durch den so genannten "reduzierten Regelbetrieb" bis zu 50 Prozent aller Kinder, die angemeldet sind. "Es ist vollkommen klar, dass wir das bis Montag nicht schaffen können", bedauert Isabel Götz, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Kultur, Tourismus in einer Pressemitteilung der Stadt Calw.

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Genaue Informationen, wie die neuen Vorschriften umgesetzt werden sollen, habe das Kultusministerium bis jetzt noch immer nicht veröffentlicht. Der Stadtverwaltung liege ein geregeltes und transparentes Vorgehen, das für alle Eltern fair ist, am Herzen. Die Stadtverwaltung könne nicht einfach die Türen der Kitas öffnen und sagen "Kommt!", denn die Grenzen würden dann garantiert überschritten.

Familien brauchen schnell Klarheit

"Wir brauchen jetzt dringend die überarbeiteten Vorgaben des Landes, damit wir den gewünschten Ausbau der Kinderbetreuung umsetzen können. Auch die Familien in Calw brauchen schnell Klarheit, ab wann und in welchem Umfang ihre Kinder wieder betreut werden können", so Götz. So sei bisher nicht geklärt, welche Familien künftig einen Betreuungsanspruch haben und welche nicht. Der Vorschlag, ein rollierendes System einzuführen, bei dem die Kinder an einzelnen Tagen in die Kita kommen, sei wegen des Infektionsschutzes problematisch. Denn dann müsste eine Fachkraft zwei bis drei verschiedene Kindergruppen in einer Woche betreuen. Das würde im Fall einer Corona-Infektion bedeuten, dass gleich mehrere Gruppen betroffen wären – ein Szenario, das eigentlich verhindert werden soll.

Nur halbe Gruppengröße zulässig

Nach wie vor gelte außerdem, dass nur die halbe Gruppengröße zulässig sei. Und auch die Personalplanung sei schwierig, weil viele Fachkräfte, die zur Risikogruppe zählen, nicht für die Kinderbetreuung eingesetzt werden können. "Erst wenn diese organisatorischen Vorbereitungen getroffen sind, können unsere Einrichtungen weitere Kinder aufnehmen. Wegen der fehlenden Vorgaben wird dies nicht bereits am 18. Mai der Fall sein", sagt Götz.

Sobald das Konzept des Kultusministeriums vorliege, werde die Stadtverwaltung so schnell wie möglich über das neue Betreuungsangebot informieren. Bis dahin soll die jetzige erweiterte Notbetreuung für die Familien, in denen die Eltern einen präsenzpflichtigen Arbeitsplatz und keine andere Betreuungsmöglichkeit haben, fortgeführt werden.