Zum Jubiläumsjahr ein "Best of" aus 16 Jahren Swing Singers / Freude am gemeinsamen Singen überträgt sich
Von Jeanette Tröger
Calw. Ein "Best of"-Programm, das für mindestens zwei Auftritte gereicht hätte, präsentierten die Swing Singers im 175. Jubiläumsjahr der Chorvereinigung Liederkranz Concordia Calw bei ihrem Jahreskonzert.
Das Publikum im voll besetzten Forum am Schießberg erlebte eine beschwingte Reise durch das breit gefächerte Repertoire des bekannten Jazz-, Pop- und Gospelchores. Geführt durch die launig-spaßige Conference von Werner Pfrommer zeigten die Sänger, dass sie sowohl swingende, jazzige und poppige Titel wie "Tuxedo Junction", "Shim Sham Shimmy", "Birdland" oder "Bohemian Rhapsody" drauf haben, wie sie auch die leiseren und langsameren Töne bei "Hallelujah", "Adiemus" oder "As time goes by" beherrschen.
Unter der Leitung von Jacek Kacprzak ließen die etwa 50 Akteure ihre Vielseitigkeit aufleuchten, die sie mit fantasievollen Choreografien noch unterstützten. So führten zum Stück "Blue Moon" die Bässe die schlafwandelnden Tenöre zurück zu den Sopranistinnen, oder "I’m a Train" machte den ganzen Chor zur dampfenden, zischenden Lokomotive. Und eine Riege alter Tattergreise, gebeugt an Stöcken und einer sogar mit Rollator, trat aus den Reihen der Sänger nach vorne zum Beatles-Klassiker "When I’m 64". Dass sie auch Volksliedgut singen können, bewiesen die Protagonisten mit "Muss i denn ...", allerdings in einem swingenden Arrangement und unterstützt von vielen wedelnden Taschentüchern.
Die Vielseitigkeit und die humorvolle Interpretation noch weiter aufgefächert haben die "Swinging Harmonists", fünf Sänger des großen Chores mit Pianist Matthias Semsdorf, die Liedgut aus den Goldenen Zwanzigern wie "In der Bar zum Krokodil" als Scheichs mit Geschirrtuch-Kopfbedeckung oder "Lebe wohl, gute Reise" zum Besten gaben. Das Publikum bog sich vor Lachen bei ihrer Parodie auf das finale Einlochen beim Golfspiel nach dem "Creole Love Call" von Duke Ellington und ließ sich anstecken von der Rhumbaitis beim "Onkel Bumba aus Kalumba". Mit "Ein Freund, ein guter Freund" weckten sie Erinnerungen an ihre großen Vorbilder, die "Commedian Harmonists".
"Common Spoon Singers", die gemeinen Löffelsänger und ein weiterer Chor im Chor, brachten mit "Mas Que Nada" die Samba ins Forum und forderten beim "Banana Boat Song" vom Publikum ein lautstarkes vierstimmiges Mitsingen ein. Ihre Premiere hatten an diesem Konzertabend die "Rhythomix", die neu formierte Percussions-Gruppe, die in einer Vocal Percussion (alle Geräusche werden mit dem Mund erzeugt) zunächst Mr. Spock mit seinem Raumschiff Enterprise lautmalerisch durchs Forum fliegen ließen. Zehn Trommler, angeheizt von Schlagzeuger Thomas Aman, der darüber hinaus das ganze Konzert am Schlagzeug begleitete, stimmten mit einem fulminanten Wirbel das Publikum auf den zweiten Teil des dreistündigen Konzertes ein.
Ohne Zugaben ging es nicht. Das Publikum hat sich mitnehmen lassen auf eine unterhaltsame Reise durch die mehr als 15-jährige Repertoire-Geschichte der "Swing Singers. Der Spaß und die Freude am gemeinsamen Singen hat sich von Beginn an aufs Forum übertragen.