Der Präsident der Universität Regensburg, Udo Hebel (links), übergab Martin Handel die Ernennungsurkunde. Foto: Uni Regensburg

Uni Regensburg würdigt außergewöhnliche Verdienste von Martin Handel in Forschung und Lehre.

Calw. Der Calwer Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Martin Handel, wurde aufgrund seiner außergewöhnlichen Verdienste in Forschung und Lehre an der Universität Regensburg zum außerplanmäßigen Professor bestellt. Bereits seit 2007 nimmt er dort einen Lehrauftrag als Privatdozent wahr.

Mit dem Bekenntnis zur Ausbildung angehender Mediziner stellt er sich damit ganz bewusst aktiv gegen den zunehmenden Ärztemangel. "Die Weitergabe von medizinischem Wissen ist aus meiner Sicht zutiefst im ärztlichen Berufsverständnis verwurzelt und gewinnt angesichts der rasanten, technischen Entwicklung in der Medizin zunehmend an Bedeutung", erklärt Handel sein Engagement. "Im Vordergrund der medizinischen Forschung sollte zudem aber immer der Patient stehen."

Vor diesem Hintergrund führte er beispielsweise mehrere Projekte zur Vermeidung von Fremdbluttransfusionen bei Kniegelenkersatzoperationen durch und baute hierfür eine interdisziplinäre Forschergruppe an der Universität Tübingen auf. Weiterer Schwerpunkt seiner Forschungsarbeiten in Tübingen und in Regensburg galt der Vermeidung von unerwünschten Verknöcherungen nach Implantation künstlicher Hüftgelenke. Zudem war er an mehreren Studien zur Verbesserung der Implantationsgenauigkeit von künstlichen Hüftgelenken beteiligt.

Durch von ihm mitentwickelte Spezialimplantate können Patienten nach diversen Fußoperationen mittlerweile wieder früher belasten und der Knochen heilt besser. Martin Handel befasste sich in seinen Studien auch mit der Verbesserung der Nachbehandlung nach Implantation künstlicher Kniegelenke sowie der konservativer Behandlung des Tennisellbogens. Darüber hinaus begleitete er Arbeiten über gelenkerhaltende Operationen am Schulter-, Ellenbogen- und Hüftgelenk.

Im Calwer Krankenhaus führte er vor drei Jahren als erste Klinik im Großraum Stuttgart die Operationsmethode des individuell maßgefertigten künstlichen Kniegelenksersatzes ein. Durch diese ist es möglich, exakt passende Knieprothesen computernavigiert einzusetzen und dabei wesentlich weniger Knochen zu entfernen, als bei herkömmlichen Kunstgelenken. Oft können so sogar sämtliche Bänder des Kniegelenks erhalten werden, was der Funktion zu Gute kommt. Handel wird auch zukünftig parallel zur Professur seinen Patienten an der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie in Calw als Chefarzt vollumfänglich erhalten bleiben.