Im Anschluss an die Bergparade fanden sich alle Teilnehmer in der Freiberger Nikolai-Kirche ein, wo im Rahmen der Mettenschicht ein gemeinsames Abendessen stattfand. Foto: Mildner Foto: Schwarzwälder Bote

Partnerschaft: Kommunalpolitischer Austausch zwischen Fraktionsvorsitzenden der Kreistage / Pflege von altem Brauchtum

Das sächsische Erzgebirge ist in der Adventszeit eine Reise wert. Davon konnte sich Landrat Helmut Riegger mit einer kleinen Delegation des Kreistags selbst überzeugen.

Freiberg/Kreis Calw. Riegger folgte der Einladung seines Amtskollegen Matthias Damm aus dem Partnerlandkreis Mittelsachsen. Dieser hatte die Calwer zur traditionellen Bergparade in die Silberstadt Freiberg eingeladen. Dort wurde Riegger sowie die Fraktionsvorsitzenden Ursula Utters, Johannes Schwarz, Karl Braun und Kreisrat Manfred Senk Augenzeuge einer historischen bergmännischen Tradition.

Auch ein Neubulacher spielt im Bergmusikkorps Saxonia mit

Die Freiberger Altstadt erstrahlte im Schein der Fackeln und der mit Schwippbögen erleuchteten Fenster, als die Mitglieder der "Historischen Freiberger Berg- und Hüttenparade" in historischen Uniformen verschiedener Zünfte zur Bergmannsparade antraten. Mit einem schallenden "Glück Auf" begann die eigentliche Aufwartung auf dem Schlossplatz, und zum Abschluss stimmten Teilnehmer wie Besucher der Parade das Steigerlied an – musikalisch begleitet vom Bergmusikkorps Saxonia. Dass ein Posaunist des Orchesters, Clemens Sahr, aus Neubulach war, erfuhr die Delegation erst bei der anschließenden Mettenschicht. Dieser alte bergmännische Brauch erinnert an die letzte unter Tage fahrende Schicht vor Weihnachten und fand in der Freiberger Nikolai-Kirche statt.

Alle Teilnehmer der Bergparade trafen sich dort zu einem gemeinsamen Abendessen mit Bergbier und konnten sich dabei von den eisigen Temperaturen im Freien wieder aufwärmen. Landrat Helmut Riegger und die mitgereisten Kreisräte erlebten im Beisein des sächsischen Landtagspräsidenten und auch des früheren Landrats von Mittelsachsen, Volker Uhlig, mit welchem Ritual neue Mitglieder in den Verein Historische Freiberger Berg- und Hüttenparade aufgenommen werden. Dazu gehört, dass der Neuzugang von einem Paten am Ohr durch den Saal auf die Bühne gezogen wird – wie auch der so genannte "Arschledersprung" und das Trinken eines traditionellen Bergbiers.

Im Rahmen eines kommunalpolitischen Austauschs im Rathaus der Kreis- und Universitätsstadt Freiberg lernten die mitgereisten Calwer Kreisräte ihre Kollegen, die Fraktionsvorsitzenden des Kreistags Mittelsachsen, kennen. Schnell wurde klar, dass beide Landkreise trotz des Größenunterschieds – der Landkreis Mittelsachsen ist nach zwei Kreisgebietsreformen fast so groß wie das Saarland und hat 312 000 Einwohner – ähnliche Themen beschäftigen, sei es die Situation der Krankenhäuser oder die Lage zwischen den Ballungsräumen. Danach blieb noch Zeit für einen Rundgang in der weltgrößten Mineralienausstellung "Terra Mineralia" sowie ein kurzer Abstecher auf den Freiberger Christmarkt.

Freiberg heute noch eng mit Bergbau verbunden

"Wie eng die Region Freiberg heute noch mit dem Bergbau verbunden ist, hat dieser Besuch eindrücklich vermittelt", resümierte Helmut Riegger nach dem erlebnisreichen Wochenende.