Die derzeitigen Arbeiten in den Rathausarkaden tangieren den Marktplatz kaum. Foto: Hölle

Baustelle im Rathaus wird Open-Air 2015 und 2016 aber noch behindern. Veranstalter ist mit Stadtverwaltung im Gespräch.

Calw - Die Rathaussanierung ist angelaufen und "Calw rockt" auf dem Marktplatz rückt immer näher. Da muss es doch zu Komplikationen kommen.

Stimmt. Aber in diesem Jahr noch nicht. Wenn am Freitag, 18. Juli, Uriah Heep, Manfred Mann’s Earthband und der Ex-Marillion-Sänger Fish ab 19 Uhr auf dem historischen Calwer Marktplatz einem dicken Dreierpack aus Classic-Rock-Giganten und zahllosen Kult-Hits präsentieren, läuft noch alles so ab, wie man es gewohnt ist. Aber 2015 und 2016 wird es Probleme geben. Sowohl Reinhard Stöhr vom Veranstalter "Concetera" als auch Oberbürgermeister Ralf Eggert ist dies durchaus bewusst.

Wie berichtet, wurde unlängst bei der Rathaussanierung im Gründungsbereich begonnen. Sukzessive soll die Baukonstruktion von unten nach oben ertüchtigt werden. Große Teile der historischen Holzkonstruktionen werden durch Stahlträger verstärkt. In Kombination mit Stahlbetonbauteilen wird die Tragfähigkeit der denkmalgeschützten Gebäude wieder hergestellt. Der Marktplatz ist davon nicht betroffen.

Im weiteren Verlauf der Baumaßnahme bis zum Jahr 2017 wird sich das aber ändern. Dann muss auch auf dem Marktplatz ein Baustellenzaun aufgestellt werden. Und der würde natürlich "Calw rockt" Platz wegnehmen. Es sei denn, er würde während des Festivals zurückgesetzt. Darüber und auch über andere Dinge laufen zwischen Stadt und Veranstalter bereits Gespräche. Das nächste findet in der kommenden Woche statt. Natürlich geht es dabei auch um die Frage, wer dann die Kosten trägt. Wobei das für OB Ralf Eggert, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung betonte, überhaupt keine Frage ist: Das sei Sache des Veranstalters. Zu Lasten des Steuerzahlers könne es natürlich nicht gehen. Eggert und Stöhr sind jedenfalls zuversichtlich, dass für beide Seiten tragbare Lösungen gefunden werden können.

Zwei Dinge kommen keinesfalls in Frage. Nämlich: Dass bei »Calw rockt«, das jetzt ins 13. Jahr geht, ausgesetzt wird. Oder, dass die Veranstaltung verlegt wird. »Wir leben vom Marktplatz. Für diesen gibt es keine Alternative«, so Stöhr. Viele Besucher würden auch wegen der dort vorherrschenden ganz besonderen Atmosphäre kommen. Und wenn "Calw rockt" ein oder gar zwei Jahre ausfallen würde, dann wäre die Veranstaltung tot.

2017 dürfte es keine Probleme mehr geben. Dann soll das Rathaus fertig sein. Lange genug hat man auf die Sanierung gewartet. 2007 wurde das Gebäude geräumt. Danach wurde geplant und immer wieder umgeplant, bis die jetzige Lösung gefunden wurde, die bekanntlich rund 16 Millionen Euro kosten soll. Die Hälfte davon muss die Stadt selbst aufbringen.