Verdiente Mitglieder wurden im Rahmen des Kreisschützentags geehrt. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder Bote

Kreisschützentag: Oberschützenmeister Edmund Großmann hört mit Blick auf Jugendmeisterschaften Alarmglocken schrillen

Gut besucht war der 68. Kreisschützentag in der Calmbacher Enztalhalle.

Calmbach. Musikalisch umrahmt von der Orchestervereinigung Calmbach stellte Oberschützenmeister Oliver Gall den gastgebenden SSV Calmbach als einen der größten Vereine im Schützenkreis vor und wies auf einige große Baumaßnahmen hin, mit denen sich der SSV für die Zukunft rüsten will.

Sportkreis-Jugendleiter Jürgen Prchal beschrieb in Vertretung von Sportkreispräsident Matthias Leyn die Schützen als eine wichtige Säule im 65 000 Mitglieder umfassenden Sportkreis. Bezirkschef Roland Mayer strich die führende Stellung im Bezirk Stuttgart heraus: "Calw ist immer noch unser Vorzeigekreis."

Dabei ist die Situation für die Schützen nicht einfach. Der Spagat zwischen Tradition und Verbandsentwicklung, zwischen den zahlreiche Disziplinen und den steigenden Anforderungen durch immer schärfere Bestimmungen im Waffenrecht sowie einer Jugendarbeit im geänderten Freizeitverhalten entwickelte sich zu einer Herausforderung, bei deren Bewältigung einige der 29 Kreisvereine früher oder später auf der Strecken bleiben werden.

Letzteres wurde zwar nicht offen angesprochen. "Wenn jedoch nur noch zehn von 29 Vereinen Jugendliche zur Kreismeisterschaft melden, dann ist das eine Entwicklungen, die einem die Alarmglocken in den Ohren schrillen lassen müsste", so Kreischef Edmund Großmann.

Mit mehr als 3700 Mitgliedern sei der aktuelle Stand nicht nur stabil, es habe auch eine Trendwende nach oben stattgefunden. Als positives Beispiel führte der Sommenhardter die Entwicklung bei den Schömberger Bogenschützen ins Feld. Insbesondere bemerkenswert, da Vorkommnisse wie zuletzt in Roth am See immer zu Rückschlägen führen würden und in bestimmten Kreisen eine reflexartige Forderung nach einer Verschärfung des Waffenrechts auslöse.

"Natürlich dürfen wir vor diesen gesellschaftlichen Entwicklungen nicht die Augen verschließen", nahm Thomas Blenke das Thema auf. "Aber wir haben schon die schärfsten Verordnungen, damit lässt sich illegaler Besitz jedoch nicht verhindern." Der CDU Landtagsabgeordnete zeigte Verständnis für die Problematik der Schützen und versicherte den Delegierten, dass er an ihrer Seite stehe.

Intern wird derzeit von Seiten des Landesverbands eine Auflösung Bezirke angestrebt. Edmund Großmann wunderte sich diesbezüglich über die Interesselosigkeit, mit der die Vereine auf den Strukturwandel reagieren würden. "Ich sehe eine Fusion mit den Kreisen Böblingen und Leonberg als wichtig für unsere Zukunft an", zeigte der Kreischef klare Kante. Auch Bezirksoberschützenmeister Roland Mayer hat zu dem Thema eine Trendwende vollzogen: "Angesichts dem Umstand, dass es keine Bezirksmeisterschaften mehr gibt, sehe ich auch keine Notwendigkeit mehr für die Bezirke", so der Winterbacher. Die Entscheidung darüber wurde inzwischen vom Landesverband an die Bezirke delegiert. Großmann sicherte jedoch zu, den Übergangs- und Fusionsprozess auch über den 27. Februar 2021 (Kreisschützentag in Sommenhardt) zu begleiten.

Neben einer leicht steigenden Mitgliederzahl gab es 2019 ein Minus in der Kasse. Einmal durch sinkende Starterzahlen bei den Kreismeisterschaften, teils aber auch durch Verschiebungen beim Einzug von Startgeldern", erklärte Katja Bayerbach den Delegierten. Um keine Überraschungen zu erlegen schlug das Kreisschützenmeisteramt eine Erhebung der Kreisumlage von 50 Cent pro Mitglied vor. Abschließend entschied sich die Versammlung für eine Kreissiegerfeier im Vereinsheim "Zum Bierkönig" am 24. April in Althengstett.

Schon traditionell ist der Kreisschützentag auch eine Basis für Ehrungen von verdienten Mitgliedern und Funktionsträgern die über Zeiträume von zehn oder mehr Jahre in ihrem Verein ein Amt ausgeübt haben oder lange Jahre als Mitglied treu sind. Darüber hinaus gratulierte Edmund Großmann zahlreichen Schützen zu ihren Erfolgen auf nationaler und internationaler Ebene. Allen voran Melanie Stabel von der SGi Neuweiler, Jenny und Michael Klein, Nico Lange, Sabrina Raible, Alexander Mayer, Leon Starkov, David Rentschler (alle SSV Bad Herrenalb), Marco Schneider, Uschi Mayer (SK Dachtel), Sophia Kovacic (SG Deckenpfronn), Franz Faschko, Rainer Münzinger, Gisela Grossmann-Mast (SV Althengstett), Rainer Bühler (SV Rohrdorf), Armin Raab (SF Gechingen), Philip Schulze, Niklas Hammann, Leonard Paterok, Alessandra Reiff, Raffaele Vaccaro (alle BSC Schömberg), Gerik Mahler, Janina Blumenstetter, Lisa Stummvoll, Joel Starkov, Sabrina Kalb (alle SV Rötenbach).

Für langjährige Mitgliedschaft oder Arbeit als Funktionär wurde das Kreisehrenzeichen in Gold an Ute Kirchherr, Erich Schwabenland und Kurt Metzler (alle vom Gastgeber SSV Calmbach) sowie Michael Stöhr (SGi Ebershardt) verliehen. Diese Auszeichnung in Silber erhielten Matthias Eisenhardt, Martin Hirschberger, Andreas Kurs, Peter Binczik, Roland Schors (SV Möttlingen) sowie Stefanie Stiegele, Bogenreferent Hans-Dieter Günthner, Andreas Körner, Alexandra Müller und Felix Schwabenland - alle vom SSV Calmbach. Der Nachwuchsförderpreis Gewehr ging an den SV Rötenbach, Pistole an die SGi Deckenpfronn, den für die Bogenschützen an die SF Gechingen und den BSC Schömberg