Sieben Bürgermeister haben dem Landrat signalisiert, das S-Bahn-Projekt "mit großem Einsatz" vorantreiben zu wollen. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Brief an den Landrat: Zahlen der Kosten-Nutzen-Rechnung für S-Bahn bald vorstellen

Von Sebastian Bernklau Kreis Calw. Der S-Bahn-Anschluss für Calw ist das große Zukunftsprojekt für den Landkreis Calw. Doch im vergangenen Jahr kam der Rückschlag: Die für die Umsetzung unbedingt nötige Kosten-Nutzen-Berechnung für die neue S-Bahn-Strecke Calw-Weil der Stadt fiel negativ aus. Im Landratsamt reagierte man schnell, kündigte eine neue Kosten-Nutzen-Rechnung mit neuen Zahlen an, die dann den Weg für die Anbindung von Calw ans Stuttgarter S-Bahn-Netz frei machen sollen.

Immer wieder wurde die Veröffentlichung dieser Ergebnisse angekündigt, doch passiert ist bisher nichts. Nun mahnen sieben Bürgermeister aus dem Kreis Calw in einem offenen Brief an Landrat Helmut Riegger die zeitnahe Veröffentlichung des Ergebnisses bis zum Ende des ersten Quartals an. Unterzeichnet haben den Brief der neue Calwer Oberbürgermeister Ralf Eggert sowie die Rathauschefs Volker Bäuerle (Bad Liebenzell), Walter Beuerle (Neubulach), Clemens Götz (Althengstett), Jens Häußler (Gechingen), Karlheinz Kistner (Oberreichenbach) und Markus Wendel (Bad Teinach-Zavelstein).

Eine zeitnahe Bekanntgabe der Kosten-Nutzen-Rechnung sei ein "wichtiges Signal an die Öffentlichkeit", heißt es in dem Brief. Eine weitere Verzögerung würde zudem bedeuten, dass man den ohnehin engen Zeitplan für dieses Mega-Projekt nicht einhalten könne, zumal man auch reichlich Zeit für die politische Beratung und eine umfangreiche Bürgerbeteiligung brauche. Doch auch bei den Kommunen selbst sei man auf eine baldige Veröffentlichung der Zahlen angewiesen, um eine mögliche finanzielle Beteiligung oder städtebauliche Fragen zu klären.

Aller mahnenden Worte zum Trotz stellen sich die Bürgermeister in ihrem Brief klar hinter das S-Bahn-Projekt und das Vorgehen des Landrats, "für das wir Ihnen sehr dankbar sind", heißt es in dem Brief. Von einer Schienenverbindung Calw-Weil der Stadt erhoffe man sich einen "Entwicklungsschub für das Mittelzentrum Calw sowie Teile des Heckengäus und des Nordschwarzwalds".

Die Hermann-Hesse-Bahn nach Weil der Stadt sei ein "bedeutender Standortfaktor", mit dem man dem Einwohnerrückgang vorbeugen könne. Deshalb versprechen die Bürgermeister dem Calwer Landrat eines: "Wir möchten Sie bei dieser für unseren Landkreis wichtigen Infrastrukturmaßnahme aktiv unterstützen. Wir werden das Vorhaben aktiv, auf verschiedenen Ebenen und mit großem Einsatz vorantreiben."