Das Gras rund um den Spielplatz in Altburg war augenscheinlich eine Weile nicht gemäht worden und deshalb sehr hoch gewachsen. (Symbolfoto) Foto: dpa

Spielplätze wegen Zeckengefahr nicht nutzbar. Leiter des ­Baubetriebshofs nimmt Stellung.

Calw - Ungepflegtes Erscheinungsbild, erhöhte Zeckengefahr, schlechter Geruch – in den vergangenen Monaten wurde immer wieder Kritik am Zustand der öffentlichen Wiesenflächen, vor allem auf Spielplätzen, laut. Woran das lag? Reinhard Gunzenhäuser, Leiter des städtischen Baubetriebshofs, nimmt Stellung.

"Schade, dass viele Familien den Spielplatz nicht mehr nutzen können, da die Gefahr von Bienen und Zecken zu groß ist", schrieb eine Mutter Anfang Juli unserer Zeitung. Der Grund für ihr Ärgernis: Das Gras rund um den Spielplatz in Altburg war augenscheinlich eine Weile nicht gemäht worden und deshalb sehr hoch gewachsen. Was nicht nur ungepflegt ausschaut, sondern in den Augen vieler auch ein Risiko darstellt. Viele Leute, gerade Eltern, ärgern sich.

Doch was dahintersteckt, ist weder böse Absicht noch ein Vernachlässigen der Flächen vonseiten des städtischen Bauhofs. "Wir sind einfach kaum mehr hinterhergekommen", stellt Gunzenhäuser klar. Das eigentliche Problem sei das starke Frühjahrswachstum durch den verregneten Mai gewesen. "Das hat uns förmlich überrollt." Alles wuchs und sprießte. Und da es nicht nur eine städtische Wiesenfläche gibt, die gemäht werden muss, sondern zahlreiche auf das ganze Stadtgebiet verteilt, war es beinahe eine Endlosschleife an Mäharbeiten, die nötig war, um dem Ganzen Herr zu werden. Alle verfügbaren Leute – also zwei bis drei Trupps – seien ab den Pfingsferien zum Mähen geschickt worden.

Natürlicher Dünger

Mit dem Mähen war es allerdings nicht getan. Denn kaum hatten die Mitarbeiter das Gras geschnitten, fingen die Häufen durch die Feuchtigkeit an zu faulen. Was wiederum zu Beschwerden wegen des Geruchs und der Hygiene führte. Deshalb musste noch einmal darüber gemäht werden, damit sich das gemähte Gras besser auf der Wiese verteilt und dort als natürlicher Dünger fungiert. Inzwischen sei die "Langgrasproblematik", wie Gunzenhäuser es nennt, aber seit dem 15. Juli wieder auf ein Normalmaß geschrumpft.

Doch dafür wartet gleich das nächste Problem: Wegen der Mäharbeiten hat der Bauhof die Wildkrautbekämpfung und den Heckenschnitt liegen lassen. "Das können wir erst jetzt wieder aufholen. Aber wir sind auf einem guten Stand momentan." Gemäht wird trotzdem weiter, allerdings nur noch mit einem "Mäh-Trupp". Und wie es im Moment aussieht, kommen die Mitarbeiter auch erst einmal nicht zum Durchatmen. "Der Regen spielt gegen uns", scherzt der Leiter des Bauhofs. "Normalerweise wächst fast nichts um die Zeit."

Im Frühjahr hingegen ist Gunzenhäuser es eigentlich gewohnt, dass es Probleme mit dem Graswachstun gibt. "Aber dieses Jahr war es besonders schlimm. Sehr, sehr herausfordernd." Hinzu kommt, dass der Baubetriebshof personell sehr schlank besetzt sei. "Da merkt man jeden freien Tag", gibt Gunzenhäuser zu bedenken.

Keine größere Gefahr

Hinsichtlich der häufig befürchteten Zeckengefahr kann der Leiter des Betriebshof die Menschen beruhigen. Auf den meisten Spielplätzen und in den Kindergärten bestehe keine größere Gefahr als in jedem Hausgarten auch. "Die Mähgänge sind trotz allem zu häufig, um für Zecken gute Brutplätze darzustellen. Lediglich die vollständig außerhalb der Bebauung liegenden Spiel- und Grillplätze haben hier schlechtere Voraussetzungen. "