Wichtiger Schritt für Hesse-Bahn
"Es tut sich was" freut sich Roland Esken, der Vorsitzender des Vereins Württembergische Schwarzwaldbahn. "Ja, hoffentlich geht es bald los", kommentiert das eine Leserin.
Calw. Bis die Eisenbahnbrücke über die Bundesstraße 295 bei Heumaden wieder hergestellt ist, wird zwar noch einiges Wasser die Nagold hinabfließen. Aber ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung ist getan. Der Zweckverband Hermann-Hesse-Bahn hat die entsprechenden Arbeiten ausgeschrieben. Angesichts des Kostenvolumens von rund 1,9 Millionen Euro natürlich europaweit. Am Montag sind die Ausschreibungsunterlagen veröffentlicht worden. Das war es, was Esken, der bekanntlich ein großer Befürworter der Wiederinbetriebnahme des Schienenverkehrs von Calw nach Stuttgart ist, so gefreut hat.
Stadt und Bund haben sich verpflichtet
Nachdem diese Strecke in den 1980er-Jahren stillgelegt worden war, gingen die wenigstens davon aus, dass sich das jemals wieder ändern wird. Und so musste die alte Brücke der Heumaden-Umfahrung weichen. Aber im Zuge der Neutrassierung der B 295 haben sich Bund und Stadt im Jahr 2006 gegenüber dem Landkreis verpflichtet, bei einer späteren Wiederaufnahme des Schienenverkehrs eine neue Eisenbahnbrücke zu errichten. Das heißt: Bezahlt werden muss das von diesen beiden. Vorgesehen ist eine eingleisige stählerne Stabbogenbrücke auf zwei massiven Widerlagern mit einer Spannweite von 40 Metern. Was für Arbeiten im Detail zu verrichten sind, das steht in der Ausschreibung nachzulesen.
Im Haushalt 2017 sind die städtischen Kosten der Eisenbahnbrücke wie folgt enthalten: Kostenanteil der Stadt gesamt: 1,11 Millionen Euro. Davon sind, wie Bernhard Bührle, der bei der Stadtverwaltung Verwaltung für das Controlling der städtischen Beteiligungen zuständig ist, auf Anfrage unserer Zeitung erläuterte, im Haushalt 2016 bereits 300 000 Euro finanziert. Die Stadt erhalte über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz einen Zuschuss vom Land in Höhe von 505 000 Euro. Die Nettobelastung liege bei 505 000 Euro.
Am Zweckverband zwei Mal beteiligt
Wie berichtet, übernimmt die Stadt auch die Kosten für das neu zu bauende Parkhaus in der Nähe des Haltepunkts Heumaden. Dieses ist im Wirtschaftsplan 2017 der Stadtwerke in der mittelfristigen Finanzplanung enthalten. Der Bau ist im Jahr 2018 vorgesehen. Eingeplant sind für dieses Jahr Kosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Hier gibt es laut Bührle einen Zuschuss von 144 000 Euro.
Durch die Zahlung einer Kapitaleinlage für die Erstinvestitionen und einer jährlichen Betriebskostenumlage ist die Stadt darüber hinaus finanziell am Zweckverband Hermann-Hesse-Bahn beteiligt. Die Höhe der Kapitaleinlage beträgt maximal rund 7,4 Millionen Euro. Es ist vorgesehen, die Kapitaleinlage in jährlichen Raten ab Inbetriebnahme der Bahn zu erbringen. Die jährlichen Raten richten sich nach dem jeweiligen Tilgungsverlauf der dafür aufgenommenen Darlehen. In der mittelfristigen Finanzplanung der Stadt ist ab 2019 ein Betrag von jährlich 372 000 Euro eingeplant.
Am ungedeckten jährlichen Betriebsaufwand ist die Stadt mit 34,3 Prozent im ersten Jahr des Betriebs, jedoch mit maximal 587 600 Euro beteiligt.