Akut einsturzgefährdet: die Brücke am Adlereck in Calw. Foto: Buck

Stillgelegte Eisenbahnbrücke vom Einsturz bedroht. OB spricht von "Katastrophe". Mit Video

Calw -Die stillgelegte Eisenbahnbrücke am Adlereck ist akut einsturzgefährdet. Diese Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Denn damit ist auch die Hauptverkehrsader der Stadt erst einmal gesperrt. Und zwar für alle –  Autos, Linienverkehr und sogar Fußgänger. Calw ist in zwei Teile gespalten.

Das marode Bauwerk soll zunächst mit einem Gerüst gestützt und gesichert werden. Die Montage dauere etwa drei bis vier Wochen, wie die Deutsche Bahn am Donnerstag mitteilte. So lange ist die Strecke gesperrt. "Aus städtischer Sicht ist das eine Katastrophe", meinte Oberbürgermeister Ralf Eggert. Ein Teil der Stadt ist nun vom anderen getrennt.

Nach Angaben der Feuerwehr sind weiträumige Umleitungen ausgeschildert. Auch gibt es einen Bus-Shuttle-Verkehr für Fußgänger. Die Kommune verwies darauf, dass der nun gesperrte Abschnitt ein Hauptverkehrsknotenpunkt ist. Autofahrer müssten bis zu 20 Minuten Umweg einplanen. Der Bahnverkehr soll normal weiterlaufen - auf einer parallel verlaufenden Brücke.

Die seit 1981 stillgelegte Brücke wurde im Oktober vergangenen Jahres im Zuge einer turnusgemäßen Prüfung unter die Lupe genommen. Weil nach der ersten Untersuchung erste Zweifel aufkamen, gab die Bahn eine weitere, genauere Untersuchung in Auftrag. Mit verheerendem Ergebnis. "Die Tinte des Gutachtens ist noch druckfrisch.  Wir mussten sofort handeln", erklärt Konstantin Brümmer, Leiter des Regionalnetzes bei der DB.

Das Hauptproblem seien die Spannstäbe, die die Brücke sichern. Sie weisen Risse auf. Theoretisch hätte die Brücke jederzeit einstürzen können, räumt Brümmer ein. Langfristig soll das Bauwerk abgerissen werden.