Hier wird die Straße wieder zur Baustelle: Ab der Abzweigung zum Discounter Netto muss saniert werden. Foto: Archiv-Foto: Klormann

Bahnhofstraße wird in Sommerferien erneut aufgerissen. Auch in Bad Liebenzell Baustelle. Mit Kommentar

Calw - Da werden Erinnerungen wach: Fünf Baustellen – unter anderem die Sanierung der Stuttgarter Straße – drohten 2017 die Wege nach Calw abzuriegeln. Zwei der Maßnahmen wurden dann jedoch verschoben – und stehen nun in diesem Jahr an ...

Vom 25. Juni bis zum 8. September wird die B 295 bei Heumaden zur Einbahnstraße in Richtung Althengstett – weil dort von der Fußgängerbücke bis zur Kreuzung K 4310 (Abzweig nach Althengstett) eine Sanierung der Straße in zwei Abschnitten ansteht. Beim Einbau der Asphaltdeckschicht ist sogar eine Vollsperrung nötig. Das hat das Regierungspräsidium Karlsruhe in dieser Woche auf Anfrage bekannt gegeben.

Auch das Stück Straße zwischen Fußgängerbrücke und Schützenstraße (Abzweigung Schnellrestaurant McDonald’s) könnte – im Zuge von Kanalarbeiten der Stadt Calw sowie falls die Brücke für die geplante Hermann-Hesse-Bahn nicht gebaut wird – zur Baustelle werden. Doch das ist noch nicht alles.

Bahnhofstraße

Eigentlich sollte in der Calwer Bahnhofstraße schon längst alles erledigt sein. Bereits im Januar vergangenen Jahres war bekannt geworden, dass die damals frisch sanierte Straße auf einem Teilabschnitt von rund 150 Metern (von der Einmündung zum Netto-Markt bis zur Einmündung beim Postverteilzentrum) wohl nochmals aufgerissen werden muss. Das Regierungspräsidium Karlsruhe hatte nach Abschluss der Arbeiten Unebenheiten "außerhalb der Toleranzgrenze" beanstandet.

Ursprünglich war diese Maßnahme für Mai geplant gewesen, dann jedoch auf Wunsch der Stadt Calw wegen der zeitgleichen Sanierung der Stuttgarter Straße auf August verschoben worden. Auch dieser Termin wurde allerdings nicht eingehalten – weil die Baufirma, die die Mängel verursacht hat und diese beseitigen müsste, kein Konzept zur Beseitigung vorgelegt hatte.

Nun werden die Arbeiten im Laufe der Sommerferien umgesetzt. Die Maßnahme, so erklärte ein Sprecher des Regierungspräsidiums Karlsruhe auf Anfrage unserer Zeitung, werden voraussichtlich eine bis zwei Wochen dauern – und die Straße wird in diesem Zeitraum voll gesperrt; eine Umleitung erfolgt wohl über Holzbronn und Stammheim. Die schlechte Nachricht: Somit ist zumindest zeitweise bei zwei wichtigen Zufahrtswegen nach Calw mit Behinderungen rechnen.

Übrigens: Die Baufirma, die die Mängel verursacht hat, wird die Maßnahme nicht selbst übernehmen, allerdings die Kosten dafür tragen müssen. Der Grund: Das Konzept, das der Betrieb schließlich doch vorgelegt hatte, war dem Regierungspräsidium zu vage gewesen.

Bad Liebenzell

Und noch eine Maßnahme steht 2018 an, die bereits vergangenes Jahr hätte erledigt sein sollen: die Sanierung der B 463 in Bad Liebenzell. Vom Ortseingang (von Calw aus) bis zum Kurhausdamm wird das Regierungspräsidium Karlsruhe hier die Straße auf einer Länge von rund 500 Metern auf Vordermann bringen lassen. Die Arbeiten beginnen am 26. März und enden am 17. August. Zwischen dem 3. April und dem 11. August droht dann eine Vollsperrung; der Verkehr wird über Unterhaugstett, Möttlingen, Neuhengstett, Ottenbronn und Hirsau umgeleitet.

Kommentar: Leider nötig

Von Ralf Klormann

Erst Bischof- und Bahnhofstraße, dann Stuttgarter Straße und nun die B 295 bei Heumaden – Sanierung folgt auf Sanierung, Baustellen-Sommer auf Baustellen-Sommer. Wird das jetzt zur Gewohnheit? Bereits das dritte Jahr in Folge müssen Verkehrsteilnehmer, die in und um Calw unterwegs sind, sich auf massive Einschränkungen einstellen. Ein Aufreger? Allemal. Aber ein notwendiger. Denn ebenso wie jeder Auto-, Lastwagen-, Bus-, Motorrad- oder Fahrradfahrer Baustellen hasst, verlangt derselbe Personenkreis, auf intakten Straßen fahren zu können. Dummerweise gibt es das eine nicht ohne das andere. Zähne zusammenbeißen ist daher angesagt. Und zu hoffen, dass alles glatt geht, damit nicht – wie nun in der Bahnhofstraße – wegen Mängeln eine zweite Sanierung ansteht. Dann kann man sich vielleicht sogar auf das Ergebnis freuen, statt sich über die Maßnahme zu ärgern.