Foto: Birte Meinhold

In Zeilen liegt viel Herzblut. Nach zwei Monaten wurde Video schon knapp 140.000 Mal angehört. Mit Video

Calw - Mit dem Lied "Vergessen" gelingt Birte Meinhold ein Überraschungserfolg. Mehr als 90.000 Mal wurde das selbst geschriebene Lied der gebürtigen Calwerin auf der Plattform "Spotify" bereits angehört. Die 31-Jährige rückt damit ihrem Traum, als Sängerin durchzustarten, ein gutes Stück näher.

Ein Besuch im Café und 20 Minuten am Klavier – mehr brauchte es nicht, bis das Lied "Vergessen" entstanden war. Exakt zwei Monate später wurde es bereits knapp 140.000 Mal auf verschiedenen Musik-Plattformen im Netz angehört. Eine stattliche Zahl dafür, dass Birte Meinhold bisher praktisch alles alleine in die Hand nimmt, was mit ihrer Musik zu tun hat, wie sie nicht ohne Stolz meint.

"Vergessen" hat die 31-Jährige, die gebürtig aus Calw stammt, komplett selbst geschrieben. Entsprechend liegt viel Herzblut in den Zeilen, die von einer verlorenen Liebe handeln. "Ich habe das gefühlt in dem Moment", sagt die Sängerin. Näher möchte sie jedoch nicht auf die Umstände der Song-Entstehung eingehen.

Zu ihrem Lied hat Meinhold in Zusammenarbeit mit einem Bekannten auch ein Musikvideo gedreht. Bis 4 Uhr morgens habe der Dreh in Stuttgart gedauert. Das Ergebnis habe dem Song noch mehr Tiefe verliehen, ist die junge Frau überzeugt. Vor allem für noch unbekanntere Künstler böten Musikvideos die Möglichkeit, diese besser kennenzulernen.

Meinhold hatte gehofft, dass sie mit der Ballade viele Menschen erreichen könne. "Aber, dass es so viele sind, hat mich dann doch überrascht", gibt sie zu – schließlich hatte sie keine Werbung gemacht und mit Auftritten war es zum Zeitpunkt der Veröffentlichung durch Corona auch nicht weit her.

Umso motivierter ist Meinhold, die inzwischen in Stuttgart lebt, nun, weiter durchzustarten. "Schnellstmöglich nachlegen, sei das erklärte Ziel. Im Herbst oder Winter möchte sie einen neuen Song veröffentlichen, oder gar ein kleines Album mit drei oder vier Liedern. Doch, wirft sie ein, das sei alles abhängig von ihrer eigenen Kreativität. Schließlich habe sie keine Komponisten, Texter oder Manager im Hintergrund, die ihr die Arbeit abnehmen könnten.  

Meinhold widmet sich ganz ihrem Traum, Sängerin zu sein. Ihren festen Job hat sie gekündigt. "Damals dachte ich: Wenn nicht jetzt, wann dann", erzählt sie. Die 31-Jährige glaubt fest daran, dass das, was ein Mensch liebt, ihm den Weg weisen wird. "Auch wenn das klischeehaft klingt", schmunzelt sie. Schon als Kind habe sie ständig gesungen und war im Mädchenchor in Calw aktiv. Wie das Leben so spielt, zog eines Tages ein Tontechniker in das Mehrfamilienhaus der Meinholds ein. Irgendwann habe er an der Tür geklopft, weil er Birte Meinhold singen gehört hatte. Was folgte waren ein Besuch in einem Tonstudio und eine Menge Versprechungen – von denen tatsächlich nur wenige gehalten wurden, wie Meinhold erzählt. "Das ist typisch für die Branche", meint sie lapidar. 

Immerhin habe sie dadurch Erfahrungen sammeln können – die sich bei späteren Auftritten wie bei der Eröffnung eines Konzerts von Andreas Gabalier oder der After-Show-Party von Modemacher Guido Maria Kretschmer ausgezahlt haben dürften. Diesen Sommer wäre Meinhold mitsamt Band auf dem Festival "Haigern Live!" als Vorband des Sängers "Milow" aufgetreten – "das wäre ein Traum gewesen", schwärmt sie.

Nun aber wolle sie die konzertfreie Zeit zum Schreiben neuer Lieder nutzen. Stand jetzt sei Deutsch-Pop die Musikrichtung ihrer Wahl. "Aber man weiß nie, wo es kreativ hingeht", fügt Meinhold hinzu. Hauptsache sei für sie, individuell zu bleiben. Und, meint sie abschließend, wenn man Musiker mit Leib und Seele sei und seinem Herzen folge, werde früher oder später schon die richtige Tür aufgehen.