Hesse-Bahn: Regierungspräsidium Stuttgart erlässt Planfeststellungbeschluss
Nach dem Durchbruch in der Fledermausfrage Anfang Juni tut sich beim Projekt Hermann-Hesse-Bahn auch etwas im Nachbarkreis Böblingen. Das Regierungspräsidium Stuttgart hat jetzt den Planfeststellungsbeschluss für die nötigen Baumaßnahmen am Bahnhof in Renningen erlassen.
Kreis Calw/Renningen/Stuttgart (sgb). Die Nachricht vom Planfeststellungsbeschluss in Sachen Bahnhof Renningen veröffentlichte das Regierungspräsidium Stuttgart in Form einer schriftlichen Pressemitteilung. In diesem Schreiben ließ die Behörde auch verlauten, dass im Anhörungsverfahren für das Bauprojekt "keine Einwendungen von Privatpersonen eingegangen" seien. Der Planfeststellungsbeschluss und die planfestgestellten Unterlagen werden nun nach vorheriger ortsüblicher Bekanntmachung in den Städten Renningen und Weil der Stadt zur Einsicht ausgelegt.
Bisher war es vornehmlich das Regierungspräsidium Karlsruhe, das die für das Projekt nötigen Baumaßnahmen planfestgestellt hat. Ein Teilabschnitt der Strecke der Hermann-Hesse-Bahn betrifft aber den Bahnhof in Renningen, wofür das Regierungspräsidium Stuttgart die zuständige Planfeststellungsbehörde ist. Gegenstand dieses Planfeststellungsverfahrens ist die Erweiterung des Bahnhofes Renningen um ein so genanntes Stumpfgleis und einen Außenbahnsteig sowie die dafür erforderliche Anpassung der Bahn-Infrastruktur.
Derzeit verkehrt von der Haltestelle Schwabstraße in Stuttgart bis Weil der Stadt die S 6. Zwischen Renningen und Magstadt verkehrt die S 60. In Renningen besteht die Möglichkeit des Umstiegs von der S 6 zur S 60. Die Züge sollen nach dem künftigen Betriebsprogramm der Hermann-Hesse-Bahn ab Renningen verkehren und damit Fahrgästen mit einem einmaligen Umstieg einen Anschluss an die S 6 Richtung Stuttgart und die S 60 Richtung Sindelfingen/Böblingen ermöglichen.
Bahnstrecke für ein Wochenende gesperrt
Als naturschutzrechtlicher Ausgleich für die Eingriffe, die als Teil des Vorhabens in die Natur und Landschaft erfolgen, sind unter anderem die Aufwertung von an die Maßnahme angrenzenden Teilflächen durch Anpflanzung von Sträuchern und die Umwandlung von Acker in Magergrünland sowie eine Wildobst-Reihe auf Gemarkung Ostelsheim im Kreis Calw vorgesehen.
Für die Baumaßnahme in Renningen ist eine Bauzeit von rund vier Monaten vorgesehen. Für den Einbau der Weichen muss die Bahnstrecke für ein Wochenende gesperrt werden. An diesem Wochenende finden die Arbeiten dann sowohl tagsüber als auch nachts statt. In dieser Zeit kann es nach Informationen des Stuttgarter Regierungspräsidiums zu "erheblichen Lärmbelästigungen" kommen. Die Betroffenen werden laut Behörde "über Art und Dauer der Maßnahmen und über den Umfang der Beeinträchtigungen rechtzeitig informiert".
Abgesehen von diesem einen Wochenende sollen die Bauarbeiten ausschließlich tagsüber stattfinden.