Der Calwer ZOB soll umgestaltet werden. Foto: Biermayer

Es geht voran in Sachen Omnibusbahnhof. Beigetöne statt Bauklötzchen sind angesagt.

Calw - Es geht voran in Sachen ZOB-Gestaltung: In seiner jüngsten Sitzung hat der Bau- und Umweltausschuss der Stadt Calw beschlossen, welches Konzept von insgesamt vier eingereichten Vorschlägen weiterverfolgt werden sollte.

Der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) bunt wie Bauklötzchen? Dieser Vorschlag von OB Ralf Eggert sorgte Anfang des Jahres für Aufsehen in Calw. Anlass war damals eine Untersuchung, die ergeben hatte, dass die Betonfassade des Gebäudes erhebliche Schäden aufweist und eine Sanierung nötig wird. Eggert hatte daraufhin angeregt, in diesem Zuge auch das Aussehen des ZOBs etwas aufzupeppen – ein Gedanke, auf das ihn unter anderem das Spielzeug seines Sohnes Julian gebracht hatte.

Die Bauklötzchen-Idee des OB war im Gemeinderat dann zwar nicht durchgekommen; eine Aufwertung des ZOBs konnte sich das Gremium aber vorstellen. In der Folge waren vier verschiedene Vorschläge eingeholt worden, die eine Arbeitsgruppe – bestehend aus Eggert, einem Mitglied der Verwaltung, einem Architekten, je einem Vertreter der Gemeinderatsfraktionen sowie der Stadtwerke Calw – bewertet hatte.

Am Ende setzte sich der Entwurf des Freudenstädter Büros "Raumthema" durch. Ausschlaggebend für die Entscheidung seien unter anderem die Wirtschaftlichkeit und der geringe Unterhaltungsaufwand gewesen. Zusätzlich zum Entwurf regte der Arbeitskreis noch an, einen Lichtspezialisten für die künftige Beleuchtung einzuschalten. Dieser solle laut Eggert bis Januar gefunden werden. Der Kiosk wird voraussichtlich abgebaut – und möglicherweise könnte der Treffpunkt Sicher einem Bäcker mit Café weichen. Der OB riet jedoch davon ab, den Treffpunkt Sicher zu entfernen, der nach wie vor zu den Haupt-Buszeiten besetzt sei und das Sicherheitsgefühl der Menschen dort steigere.

Was den Zeitpunkt der Sanierung betrifft, so rechnet Eggert mit einer Umsetzung im kommenden oder übernächsten Jahr. Fraglich ist dabei jedoch, ob eine Umsetzung vor den Bauarbeiten für den Turm, der erhöht werden und eine Brücke zur geplanten Hesse-Bahn erhalten soll, erfolgen wird.

Die vorgeschlagene Gestaltung, die das Gesamtbild des Gebäudes ruhig und entspannt erscheinen lassen soll – nicht zuletzt durch eine zurückhaltende Farbgebung in zwei Beigetönen – stieß im Bau- und Umweltausschuss dann auch auf Zustimmung. Nicht zuletzt "ausgehend vom Julian-Vorschlag, der ja sehr Wellen geschlagen hat in der Stadt", meinte beispielsweise Rat Hans Necker (NLC), sei ein guter Entwurf gefunden worden, der in die Stadt passe. Und nicht nur Necker konnte es nicht lassen, nochmals Eggerts Bauklötzchen-Vorschlag ins Spiel zu bringen. Auch Irmhild Mannsfeld (NLC) frotzelte in Richtung OB, als es um die Frage ging, ob das Gelände mit Kunstwerken aufgehübscht werden solle, man könne doch "riesige bunte Legosteine" aufstellen. Eggert nahm’s gelassen und erwiderte schelmisch: "Ihr habt alle keinen Geschmack."

Am Ende beschloss der Ausschuss einstimmig, dem Aufsichtsrat der Stadtwerke (der letztlich über die Gestaltung entscheiden wird) zu empfehlen, das ausgewählte Konzept weiterzuverfolgen – ergänzt um den Hinweis, dass der Arbeitskreis sich nochmals mit den Thema Beleuchtung befassen solle.