Den Tälesbach-Kaskaden soll nach erfolgter Deponiesanierung eine besondere Bedeutung zukommen. Foto: Hölle Foto: Schwarzwälder-Bote

Projektdurchführungsvertrag für die Deponie-Sanierung / Im Frühjahr 2015 geht es endgültig los

Von Hans-Jürgen Hölle

Calw. Der Projektdurchführungsvertrag für die Sanierung der Altlast Tälesbach ist unter Dach und Fach. Das war nicht ganz einfach, wie dem Gemeinderat in dessen Sitzung am Donnerstagabend im Hirsauer Kursaal erläutert wurde.

Die Deutsche Bahn, die bekanntlich neben der Stadt der zweite Sanierungspflichtige ist, erwies sich nämlich als schwieriger Verhandlungspartner. "Wir sind aber froh. dass jetzt alles geklärt ist", betonte Oberbürgermeister Ralf Eggert. Die Bahn, die sich da regelrecht vorgedrängt habe, trete im Außenverhältnis als Auftraggeber auf. Im Innenverhältnis sitze aber die Stadt im Hintergrund, könne auf eventuelle Fehler aufmerksam machen und darauf bestehen, dass auch wirklich nur erledigt wird, was ausgemacht war.

Klarheit bestehe auch darüber, dass nach Beendigung der Maßnahme jeder der beiden Beteiligten für seinen Bereich zuständig bleibe. Die Haftungszuständigkeit hätte ebenfalls geregelt werden können. Von Seiten der Stadt seien jedenfalls alle Voraussetzungen geschaffen worden, dass die öffentlichen Zuwendungen erhalten bleiben.

Und die sind bei Kosten von mittlerweile mehr als zehn Millionen Euro auch bitter nötig. Der Anteil der Stadt liegt nun bei 5,4 Millionen Euro. Die Gesamtbelastung für den städtischen Haushalt reduziert sich aber gewaltig – je nach Höhe der Rückvergütung für das verwendete Material – auf einen Betrag zwischen 220 000 und 505 000 Euro.

Der Baubeginn ist für das Frühjahr 2015 vorgesehen. Vorbereitende Arbeiten wie die Ertüchtigung der Waldstraße oder die Anlegung eines Ersatztümpels sind, wie berichtet, schon erledigt worden. Als Nächstes wird ein Umfluter hergestellt, was nichts anderes bedeutet, als dass der Tälesbach verlegt wird. Deswegen muss auch die Bahnbrücke über den Bach umgelegt werden. Aber keine Sorge: Weitere Fortschritte bei der Hermann-Hesse-Bahn wird das nicht behindern. Sie soll umgehend auch wieder aufgerichtet werden.

Insgesamt 470 000 Kubikmeter Verfüllmaterial werden über die Straße herangekarrt. Das bedeutet fünf Jahre lang täglich 40 Lkw-Ladungen. Für die Waldstraße gilt während dieses Zeitraums von oben herab eine Einbahn-Verkehrsregelung. Von unten ist bis zur Gaststätte Fuchsklinge Begegnungsverkehr möglich. Den Tälesbach-Kaskaden soll nach erfolgter Sanierung eine besondere Bedeutung zukommen. Über sie sollen nämlich mögliche Hochwasser abgeleitet werden. Der Gemeinderat billigte bei zwei Gegenstimmen den Vertrag.