Mit einem wahren Baby-Boom wurde die Geburtenstation des Calwer Krankenhauses am Sonntag überrascht. Foto: Stocker

Im Krankenhaus Calw kommen sieben Kinder innerhalb eines Tages zur Welt. Personal von Ballung überrascht.

Calw - Die ersten Sonnenstrahlen des Frühjahrs nach einem schier endlosen, tristen Winter haben offenbar im vergangenen Jahr die Hormone angeregt. Auch darauf könnte jedenfalls der Baby-Boom am vergangenen Sonntag im Calwer Krankenhaus zurückgeführt werden.

Sieben Kinder erblickten zwischen 1 Uhr nachts und 23.21 Uhr am späten Abend das Licht der Welt. Sie hielten Ärztin Nada Elrich sowie Hebammen und Krankenschwestern ganz schön auf Trab. Mats Sven, Mael, Albion, Elif, Enya Sophie, Finn David und Laura heißen die Babys, deren Eltern aus Calw, Schömberg, Neubulach, Bad Liebenzell und Neuhausen zur Entbindung nach Calw gekommen waren.

Das Fachpersonal der Geburtenstation schüttelt noch immer ungläubig den Kopf. "Wir sind von dieser Ballung regelrecht überrascht worden und haben das erste Mal seit langer Zeit wieder zusätzliche Kräfte mobilisieren müssen", meinte dazu Constanze Weinert im Gespräch mit unserer Zeitung.

Die Leiterin des Kreißsaals hat zwar immer auch einen so genannten Rufdienst von Hebammen im Rückhalt, doch auch der reichte am Sonntag nicht aus. "Wir haben sogar zusätzliche Kreißsäle eröffnen müssen", erläuterte die Hebamme.

Im Rückblick ist sie stolz auf die Flexibilität ihrer Kolleginnen in dieser besonderen Situation. "Es war eine Fügung des Schicksals, dass genau an diesem Wochenende viele unserer gynäkologischen Patientinnen ihren Krankenhausaufenthalt beenden konnten", merkte Stationsleiterin Ingrid Gieß an.

Beide wissen um die Bedeutung von Informationsangeboten, die Gynäkologen und Hebammen in regelmäßigen Abständen zu Schwangerschaft, Geburt, Stillen und der Zeit danach bereithalten. "Der direkte Austausch ist von großer Bedeutung und vertrauensbildend", meinte Constanze Weinert dazu, zumal sich die Erkenntnisse rund um das Thema Geburt in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt haben. "Haben die Kinderschwestern früher die Versorgung des Babys komplett übernommen, leiten sie die frisch gebackenen Mütter heute nur an", nennt Ingrid Gieß ein Beispiel, das auch zu einer Veränderung des Berufsbildes geführt hat.

Begehrt ist auf der Calwer Geburtenstation übrigens das Familienzimmer. "Die Väter wollen dabei sein, sodass wir inzwischen auch andere Räume zu Familienzimmern umfunktionieren", freut sich Constanze Weinert über den Zuspruch. Weitere Informationen zur "Elternschule Calw", die von den Hebammen organisiert wird, sind über die Homepage des Klinikverbundes Südwest erhältlich.