In Oberriedt war eine Kuh ausgerissen. In Altburg wurde sie wieder eingefangen. Foto: dpa

Immer wieder sorgen ausgerissene Nutztiere für Wirbel. Manche Exemplare bleiben wochenlang in Freiheit.

Calw-Oberriedt - Eine Kuh ist am Samstagabend gegen 17.20 Uhr aus einem Stall im Talblickweg in Oberriedt geflüchtet. Das Tier konnte jedoch noch am selben Tag in Altburg wieder eingefangen werden.

Nach Angaben der Polizei nutzte die Kuh die Gelegenheit, als das Tor des Stalls während des Ausmistens offen stand, und lief davon. Weder dem Besitzer noch weiteren Personen gelang es, das Tier wieder einzufangen, da es sich "zunehmend aggressiv zeigte", heißt es in der Mitteilung der Polizei. Auf ihrem Weg beschädigte die Kuh ein Glaselement eines Wintergartens, bevor sie schließlich in einem Garten im Freiherr-von-Palm-Weg in Altburg stehen blieb.

Ein hinzugerufener Tierarzt schaffte es dort, das Tier durch Pfeile eines Blasrohrs zu betäuben; der Besitzer brachte es wieder in den Stall zurück. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. Die Höhe des Sachschadens, für den laut Polizei der Tierhalter aufkommen muss, ist noch nicht bekannt. Die Flucht der Kuh endete somit glimpflich.

Durch Kurpark gelaufen

Immer wieder kommt es vor, dass Nutztiere ausbrechen und mitunter auch Einsatzkräfte beschäftigen. Mitte November vergangenen Jahres sorgte beispielsweise in Bad Herrenalb eine Kuh für Wirbel. Das Tier hatte die Tür eines Viehtransporthängers aufgedrückt und war unter anderem durch den Kurpark gelaufen. Eine Polizeistreife hatte das Tier schließlich auf einer Weide am Ortseingang grasend vorgefunden.

Deutlich kurioser ist übrigens ein Fall, der sich vor einiger Zeit in Geisenhausen, einer Gemeinde in Bayern, rund 70 Kilometer nordöstlich von München ereignete. Eine Kuh, die später auf den Namen "Büxi" getauft wurde, war dort im Oktober 2018 von einem Bauernhof ausgebüxt. Das Besondere daran: Die Kuh, die damals noch ein Kalb war, blieb monatelang in Freiheit. Obwohl das Tier immer wieder gesehen wurde, gelang es zunächst niemandem, es wieder einzufangen. Die Polizei sprach damals von einem "Katz-und-Maus-Spiel"; war in Sorge, die verwilderte Kuh könnte vor ein Auto laufen oder Fußgänger angreifen. Erst im Februar dieses Jahres schaffte es ein pensionierter Polizeibeamter das Tier mit einem Pfeil zu betäuben. Für "Büxi" hat sich die abenteuerliche Flucht letztlich übrigens ausgezahlt: Statt zum Schlachter wurde die Kuh zu einem Gnadenhof gebracht, wo sie nun ihr restliches Leben verbringen darf. Zwei Tierschützerinnen hatten mit dem Besitzer Kontakt aufgenommen und eine Schenkung organisiert.