Andreas Hilsenbeck war in den vergangenen Jahren als Ortsvorsteher für die Stadtteile Hirsau und Altburg zuständig. Foto: Fritsch/Verstl

Verbindung mit Liegenschaftsamt macht für Eggert Sinn. Städtische Kernverwaltung  erbringt Leistungen für die Ortsteile.

Calw - "So eine Aufgabe muss man machen wollen." Oberbürgermeister Ralf Eggert macht sich keine Illusionen, dass es möglicherweise nicht einfach wird, einen Nachfolger für Andreas Hilsenbeck zu finden.

Der Ortsvorsteher von Altburg und Hirsau, der sich zudem mit seinem Stammheimer und Holzbronner Kollegen Patrick Sekinger die Leitung des Liegenschaftsamts teilt, wechselt Mitte des Jahres ins Baurechtsamt (wir berichteten). Ein Ortsvorsteher müsse Aufgaben von großer Bandbreite übernehmen. Ein Großteil davon entfalle auf Repräsentationspflichten, die oft mit zahlreichen Verpflichtungen am Abend und am Wochenende verbunden sind.

Schon deshalb sei, so die Erfahrung des OB, die Anzahl der Bewerber eher begrenzt. Meist seien es Absolventen der Fachhochschulen für öffentliche Verwaltung in Baden-Württemberg, die eine Stelle als Ortsvorsteher anstreben. Diese jungen Männer und Frauen wollen später einmal Bürgermeister werden.

An der Aufgabenverteilung, wie in Calw nun schon seit vielen Jahren praktiziert, wird sich nichts ändern, stellt Eggert klar. Das habe sich bewährt. Im Übrigen sei es auch in anderen Kommunen durchaus üblich, dass Ortsvorsteher weitere Aufgaben übernehmen. Gerade die Verbindung mit dem Liegenschaftsamt mache Sinn. Da Hilsenbeck und Sekinger jeweils für ihre Stadtteile zuständig sind, kennen sie die Menschen, so der OB. Für das Tagesgeschäft stehen den Leitern im Liegenschaftsamt Mitarbeiter zur Verfügung.

Es wird zunehmend komplizierter

Eggert weist darauf hin, dass die städtische Kernverwaltung Leistungen für die Ortsteile erbringt. Das sei der Sinn der Verwaltungsreform in Baden-Württemberg aus dem Jahr 1973 gewesen.

Da in den seither vergangenen gut 40 Jahren Gesetze und Vorschriften zunehmend komplizierter geworden sind, werde immer mehr Fachwissen benötigt. Eggert nennt Bau- und Polizeirecht, die Kämmerei oder das Personalwesen. Ein besonders plastisches Beispiel sei das Standesamt. Dort seien die Fortbildungen besonders häufig. So habe die Zahl der Patchwork-Familien genauso zugenommen wie Eheschließungen zwischen Deutschen und Ausländern.