Auf dem Weihnachtsmarkt im Klinikum Nordschwarzwald konnten Besucher Kamele reiten. Foto: Stöß Foto: Schwarzwälder-Bote

Weihnachtsmarkt: Der gute Zweck stand am Wochenende in Hirsau im Mittelpunkt

Calw-Hirsau. Herrlich kaltes Winterwetter und ein reichhaltiges Angebot. Viele Menschen besuchten den 34. Weihnachtsmarkt. Sie folgten der Einladung des Klinikums Nordschwarzwald . Es gibt Menschen, die lieben Weihnachtsmärkte. Es soll aber auch Menschen geben, die Weihnachtsmärkte nicht mögen. Auch, weil Kommerzstreben statt einem ehrlichen Adventsgedanken vermutet wird. Den liebevoll gestalteten Markt im Klinikum Nordschwarzwald (LKN) kann man sicherlich von diesem Verdacht freisprechen.

Die Verkaufsstände sozialer Einrichtungen, die Bewirtung der firmeneigenen Werksfeuerwehr sowie das emsige Zusammenwirken des Landesklinikpersonals ließen die Besucher einen besonderen Geist spüren. Die vielen Gäste aus der näheren und weiteren Umgebung erlebten so den "etwas anderen" Weihnachtsmarkt in der hiesigen Region.

Posaunenchor spielt auf

Nach dem morgendlichen Gottesdienst war es soweit. Der Posaunenchor Stammheim eröffnete den Markt bei Sonnenschein. Die Bläser aus dem Calwer Teilort waren ausdauernd und boten adventliche Weisen vom Balkon herab. Bis zum finalen "Oh du Fröhliche".

Dieter Horn, eigentlich Leiter der Abteilung Arbeitstherapie, legte sich mit seinem großen Helferteam wieder einmal mächtig ins Zeug. Gemeinsam brachte man es fertig, den Besuchern eine Vielfalt von Angeboten zu präsentieren, die so nicht immer üblich sind. Eben weil man in der LKN ein großes gemeinsames Ziel verfolgt. Mit diesem Weihnachtsmarkt nutzt die Einrichtung erfolgreich die Chance, sich adäquat in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Horn ist es ein wichtiges Anliegen, den Geist der Landesklinik in einem positiven Licht zu präsentieren, um den Menschen die diffusen Ängste zu nehmen, die mit dem Namen des Klinikums Nordschwarzwald verbunden sein könnten.

Zum Aufwärmen wurde in die große Halle eingeladen. Inklusive kostenfreiem Kaffee und Kuchen, was rege angenommen wurde. Die drei Arbeitstherapiebereiche "Holz – Papier – Garten" boten ihre selbst hergestellten Waren wie etwa Weihnachtssterne aus eigener Produktion feil.

Kamele reiten

Echte Kamele aus einer kleinen Farm in Gärtringen waren eine besondere Attraktion. Manche Besucher wagten einen Ausritt über das LKN- Gelände. Beschaulicher ging es am Lämmchen-Gehege zu. Kinder konnten im beheizten "Zuckerhäuschenbau" eigene Kreationen aus Keksen, Schaumküssen und sonstigen Süßwaren kreieren.

Kein Geheimtipp mehr

Weil dieser Markt in unserer Region längst kein Geheimtipp mehr ist, drängelten sich die Menschen zu fortgeschrittener Stunde um die liebevoll gestalteten Stände der regionalen sowie überwiegend sozialen Anbieter.

Güler Uzun, Schulsozialarbeiterin der "Sozialen Gruppenarbeit" der Reuchlin-Schulen Bad Liebenzell rührte gemeinsam mit ihrer Schülerin Alina eifrig im duftenden Mandelbrenntopf. Ihr Produkt musste nie lange auf der Verkaufsauslage auf Abnehmer warten.

Andernorts erfuhr man Einiges vom Förderverein Kinder- und Jugendpsychiatrie Calw-Hirsau.

Diesem ist es ein zentrales Anliegen, dass sich die Kinder und Jugendlichen während einer Behandlung im psychiatrischen Krankenhaus wohlfühlen. Horn berichtete leidenschaftlich und ein wenig stolz über das Geleistete. Der diesjährige Markt war der letzte unter seiner Federführung. Sicherlich wird er, wenn 2018 zum 35. Weihnachtsmarkt im Klinikum Nordschwarzwald Calw-Hirsau eingeladen wird, ganz entspannt und ohne Druck als Gast dabei sein. Denn dann wird er seinen Ruhestand angetreten und die Verantwortung in Nachfolgerhände gelegt haben.