An Karfeitag zieht die Prozession der Italiener durch die Stadt. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Brauchtum: Gläubige ziehen von St. Josef aus durch die Innenstadt

Calw. Nach der Tradition in der Heimat auf Sizilien tragen bei der Karfreitagsprozession der Italiener am 25. März die Calwer Christen den "Cristo Morto" (toter Christus) im Glassarg, das heilige Kreuz und die Madonna Addolorata (Schmerzensmutter). Der Zug wird begleitet von Gebeten und wiederkehrenden Schmerzensgesängen. Ein Leidenszug zieht durch die Straßen der Stadt.

Die Liturgie beginnt um 16 Uhr in der katholischen Kirche St. Josef in der Bahnhofstraße. Die Prozession begibt sich danach ab etwa 17 Uhr durch Calw, Richtung Badstraße, Lederstraße, Torgasse, Marktplatz zur Stadtkirche und zurück.

An verschiedenen Stationen wird über das Leiden Jesu meditiert.

Zeichen der Ökumene wird gesetzt

Als Zeichen der Ökumene und der gegenseitigen Wertschätzung macht die Prozession auch einen Halt in der evangelischen Stadtkirche, wo die Italiener von Dekan Erich Hartmann oder von Stadtpfarrer Dieter Raschko erwartet und begrüßt werden.

Brücke zur Heimat auf Sizilien

Viele der in Calw lebenden Italiener stammen aus dem kleinen Städtchen Mirabella Imbaccari.

Die Prozession bildet eine wichtige Brücke zu dieser heimatlichen Pfarrgemeinde, mit der vor einigen Jahren unter großer Teilnahme eine Partnerschaft geschlossen worden ist.

Mit dieser alljährlichen Prozession am Karfreitag wird auf besondere Weise der heimatlichen Wurzeln gedacht, die für viele der in Calw lebenden Italiener 2000 Kilometer weit im Süden Italiens, vor allem auf Sizilien, liegen. Seit vielen Jahren ist diese Prozession fester Bestandteil der Karwoche in Calw.

Die Stadtkapelle Calw wird den Zug musikalisch begleiteten. Die italienische Gemeinde lädt herzlich ein, sich an der Prozession zu beteiligen.