Für die Altburger Sammelunterkunft schlägt die Verwaltung das städtische Grundstück hinter dem Feuerwehrgerätehaus an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße vor. Foto: Fritsch

Weitere Sammelunterkunft für 180 Personen geplant. Nach Bad Wildbad die meisten Bewerber. Verwaltung hält an ihrem Konzept fest.

Calw-Altburg - Der Zustrom an Flüchtlingen reißt nicht ab. Neben dem Übergangswohnheim auf dem Wimberg und der geplanten Sammelunterkunft im Gewerbegebiet Stammheimer Feld soll nun in Altburg Platz für weitere 180 Personen geschaffen werden.

Mit der Prüfung eines möglichen Standorts befasst sich heute Abend ab 19 Uhr im evangelischen Gemeindehaus der Altburger Ortschaftsrat. Die Verwaltung schlägt das städtische Grundstück hinter dem Feuerwehrgerätehaus an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße vor.

Ob und wann das Gelände bebaut wird, steht noch nicht fest. Zunächst, so Oberbürgermeister Ralf Eggert, dürfte eine Unterkunft im Gewerbegebiet Stammheimer Feld für 250 Bewohner gebaut werden. Diese Pläne stehen wegen der Entwicklung der Flüchtlingszahlen vor der Umsetzung.

Mit einer Fertigstellung sei bis Sommer 2017 zu rechnen Dazu werde es noch eine Informationsveranstaltung geben.

Nach Bad Wildbad die meisten Bewerber

Derzeit befinden sich 540 Flüchtlinge in Calw. Das sind nach Bad Wildbad gemessen an der Einwohnerzahl die meisten Asylbewerber im Kreis. Bis Jahresende werden es laut Eggert nach derzeitiger Planung 800 sein.

Das Landratsamt bemühe sich, die Flüchtlinge verstärkt auf Gemeinden im Kreis zu verteilen, die bislang weniger belastet sind. Dazu seien diese Kommunen, so Eggert, auch bereit. Oft seien jedoch Gebäude und Gelände in Privatbesitz betroffen. Da zerschlage sich erfahrungsgemäß die eine oder andere Planung.

Man wisse zwar nicht, wie sich die Zahlen mittelfristig entwickeln werden, das Thema werde die Politik aber weiter beschäftigen. Das bedarf entsprechender Planungen. Deshalb schlage die Stadt den Standort in Altburg vor. Die Bürger seien eingebunden. Aus der Einwohnerschaft seien schon gute Ideen gekommen. Mit einer Entscheidung rechnet der OB im Frühjahr.

Verwaltung hält an ihrem Konzept fest

Die Verwaltung halte an ihrem Konzept fest, die Flüchtlinge innerhalb der Stadt regional zu verteilen. Würden über die derzeitigen Unterkünfte einschließlich der noch nicht fertiggestellten Gebäude im Stammheimer Feld und Altburg hinaus noch weitere Plätze benötigt, würden Standorte in Heumaden, Stammheim, Hirsau und Holzbronn geprüft. Planungsrechtlich sind Sammelunterkünfte in Wohngebieten möglich.

Gebaut werden können sie, erläutert Eggert, neuerdings auch in Gewerbegebieten, allerdings nur, wenn die Teilhabe am öffentlichen Leben möglich ist und die Bewohner nicht durch Emissionen beeinträchtigt werden. Wegen seiner Lage scheide beispielsweise das Gewerbegebiet Würzbacher Kreuz aus. Auch komme das Gelände beim weit abgelegenen Altburger Hundesportplatz nicht in Frage.