Calw - Sie seien ganz aufgeregt und jetzt schon fertig, verrieten Eric Bazilian sowie Rob Hyman und ihre Kollegen von »The Hooters« Irmgard Müller, Anette Müller, Thomas Wick und Bernd Schwarz vor ihrem Auftritt bei »Calw rockt« am Samstagabend.

Der Schwarzwälder Bote hatte diesen vier Lesern über ein Gewinnspiel ein Date mit den amerikanischen Altrockern vermittelt. Und die gaben sich richtig nett. Rob Hyman überraschte mit ganz guten Deutschkenntnissen. Kein Wunder, zu Deutschland und besonders zur Musikstadt Trossingen hat er eine ganz gute Verbindung. Von dort kommt nämlich seine Hohner-Melodika her, die von den Bandmitgliedern liebevoll als Hupe bezeichnet wird. Auf Amerikanisch heißt das Hooter.

»The Hooters nahmen sich vor ihrem Auftritt bei »Calw rockt« reichlich Zeit fürs Gespräch. »Ich wollte zum Beispiel von ihnen wissen, was sie nach 30 Jahren Bandgeschichte eigentlich noch motiviert«, erzählte der Neubulacher Thomas Wick. Was die Musiker ihm antworteten, bewiesen sie auch auf der Bühne: »Dort wachen wir auf.« Bemerkenswert, wie sie immer noch so viel Energie auf die Bühne bringen, wenn sie ihre alten Hits wie zum Beispiel »Johnny B«, »All yo Zombies«, »Satellite« oder auch »500 Miles« spielen. Von Aufgeregtheit oder gar fertig sein überhaupt keine Spur. Die Fans auf dem Calwer Marktplatz waren restlos begeistert.

Genau so wie bei der Band mit dem merkwürdigen Namen »10cc«, der für die durchschnittliche Spermaleistung eines Mannes stehen soll. Aber das ist natürlich ironisch gemeint, wie so manches in den Texten der britischen Formation auch, die ihren größten Hit mit »I’m not in Love« landeten. Der kam auch auf dem Marktplatz besonders gut an. Aber auch bei »Rubber Bullets«, »Dreadlock Holidy« und anderen Songs kam bei den meisten das Gefühl auf, als hätten sie das alle schon einmal gehört.

Mother’s Finest

Synthese zwischen schwarzem Funk und weißem Rock’n’Roll

Als gelungene Synthese zwischen schwarzem Funk und weißem Rock’n’Roll trat Mother’s Finest auf. Und wie: mit einer explosiven Urgewalt. Die Rockröhre Joyce Kennedy, die glatt als kleine Schwester von Tina Turner durchgehen könnte, ist trotz ihrer 62 Jahre kaum zu bremsen. Nicht nur bei ihrem Welthit »Baby Love« machten die Fans begeistert mit. Manchen war’s zu laut und andere störten sich an dem etwas fetten Bass. Wie hat das ein echter Kenner kommentiert: »Ein Rockkonzert ist nun einmal keine Kammermusik.«

Etwa 3000 Besucher hat der Veranstalter am Samstagabend gezählt. Viel mehr hätten es wegen der Baustelle Musikschule auch nicht sein dürfen. Die allermeisten waren begeistert. Die erste Rückmeldung auf der Hompage der Konzertagentur »Concetera« liest sich folgendermaßen:

»Super Festival. Weiter so! Wir haben uns sehr gefreut, dass aus unserer Sicht dieses Jahr alles perfekt war. Meine Frau hatte beim Kauf der Karten noch gezögert, da der Ton letztes Jahr so schlecht war. Aber das habt Ihr jetzt auch in den Griff bekommen. Vielleicht hätte »Mother’s Finest« besser am Schluss spielen sollen, aber egal. Wir sind nächstes Jahr wieder dabei. Eigentlich egal wer spielt. Das Ambiente ist einfach einzigartig.«