Das Jobcenter hatte wieder zur Jobbörse in die Calwer Aula geladen. Foto: Buck Foto: Schwarzwälder Bote

Arbeitsmarkt: Jobbörse in der Calwer Aula / Kunden von Bad Herrenalb bis Haiterbach

Calw. In der Aula neben dem Herrmann-Hesse-Gymnasium in Calw war reger Betrieb. Denn das Jobcenter im Landkreis Calw veranstaltete nach 2018 zum zweiten Mal eine Jobbörse. In diesem Jahr waren 15 Unternehmen am Start – 14 Zeitarbeitsfirmen und ein Unternehmen, das normal einstellt.

Der Auslöser für solch eine krass einseitige Verteilung? "Die sind flexibler bei der Einstellung", begründet Jobcenter-Geschäftsführer Ortwin Arnold die Auswahl der Firmen. Das komme seinen Kunden, die meist langzeitarbeitslos sind und Hartz IV beziehen, eher zu pass. 200 Arbeitslose hat man nach Calw eingeladen – 70 bis 80 Prozent seien dem Aufruf gefolgt, schätzt er gegen Mittag die Teilnehmerquote. "Manche sind nicht so lange da und nach einem Gespräch wieder weg, andere führen auch bis zu sechs", meint er. Doch egal wie: Auch wenn es nicht zu einer Einstellung kommen sollte. Seine Kunden bekommen auf jeden Fall weitere Qualifizierungsmaßnahmen. Doch Arnold ist zuversichtlich, dass die Einstellungsquote wie im vergangenen Jahr bei um die 30 Prozent liegt.

"Es wäre wünschenswert, wenn wir eine ähnliche Zahl oder gar etwas mehr erreichen", hegt er Hoffnung, dass sich die teils weite Anreise für seine Kunden gelohnt hat. Denn aus dem ganzen Kreis sind die Arbeitslosen angereist – von Bad Herrenalb bis Haiterbach, wie Arnold sagt.

Von 10 bis 16 Uhr werden die Arbeitssuchenden durch die Jobbörse geschleust – es bleibe aber stets genügend Zeit, um in aller Ruhe Gespräche mit den anwesenden Firmen zu führen. Zudem ist die Agentur für Arbeit selbst mit 15 Kräften vor Ort, um Fragen direkt beantworten zu können. Man lerne schließlich beidseitig jedes Mal dazu, meint Arnold: "Vergangenes Jahr kamen viele ohne Unterlagen, da sind die Gespräche dann meist schnell vorbei. In diesem Jahr ist das anders." Von jedem Kunden sind Unterlagen hinterlegt, Lebensläufe vorhanden, damit Arbeitssuchender und Unternehmen direkt eine bessere Gesprächsgrundlage haben.

Den Kritikpunkt, dass Zeitarbeitsfirmen untauglich seien, weist Arnold entschieden zurück: "Zeitarbeit ist zwar verschrien, aber viele bleiben dann auch länger bei den Firmen hängen." Das Angebot der Jobbörse wird allerdings gut angenommen – in fünf Tranchen nach Uhrzeiten gestaffelt werden bis zu 40 Arbeitssuchende in die Aula gelassen. Draußen warten schon die nächsten. "Vielleicht bis zum nächsten Jahr", meint einer. "Na, hoffentlich nicht", entgegnet sein Gesprächspartner. Vielleicht schaffen es an diesem Mittag ja beide in die 30 Prozent, die von den Firmen übernommen werden.