Eine junge Frau hat eine Vergewaltigung aus Angst und Rachegefühlen erfunden. Foto: Shutterstock/Stokkete

Richter verwarnt junge Frau wegen verantwortungsloser Anzeige aus Angst und Rache.

Calw - Wenn bei der Kriminalpolizei Anzeige wegen Vergewaltigung erstattet wird, starten umfangreiche Ermittlungen. So auch im Dezember, als eine 18-Jährige vorstellig wurde. Am Ende stellte sich der Vorgang als erfundene Geschichte heraus, für die die junge Frau jetzt zur Rechenschaft gezogen wurde.

Türkin gibt ihre Lügen zu

"Ich wollte mich rächen und hatte auch Angst vor meinem Vater", räumte die Angeklagte in der Verhandlung ihre Lüge ein. Die junge Türkin bestätigte damit den Vorwurf der Staatsanwältin, dem Ex-Freund eins auswischen zu wollen.

Gleichzeitig berichtete sie, als Muslimin streng erzogen, auch gegenüber dem Vater eine Rechtfertigung der Verbindung geben zu müssen. Und nachdem der Ex-Freund den Vater wegen Bedrohung angezeigt habe, kam es zum Stress in der Familie.

"Es war dumm und verantwortungslos", hielt der Vorsitzende Richter Marco Laxgang ihr vor, dass dadurch der Freund hätte unschuldig in Haft kommen können.

Außerdem warf er der jungen Frau vor, nicht auf Einladungen der Jugendgerichtshilfe reagiert zu haben. "Damit hätte das ganze Verfahren auf kleiner Flamme abgewickelt werden können", unterstrich Laxgang in der Urteilsbegründung.

Deshalb folgte er dem Antrag der Staatsanwältin, der jungen Frau 30 Arbeitsstunden aufzuerlegen, nicht ohne sie zu verwarnen und mahnte: "Diese sollten sie ableisten ohne eine Schlamperei wie in der Schule, sonst werden wir das mit Jugendarrest erzwingen", erinnerte der Richter an die unrühmliche Schwänzerei der Angeklagten.