Bei einem schweren Verkehrsunfall am Montag war ein Reisebus aus Baden-Württemberg gegen einen Schotter-LKW auf der Mondseer Straße bei St. Gilgen im dichten Schneetreiben geprallt. Die Frau am Beifahrersitz des Busses erlitt dabei schwere Verletzungen, die anderen Insassen wurden mittelschwer bis leicht verletzt. Foto: epa

Die Opfer des schweren Unfalls eines baden-württembergischen Reisebusses bei Salzburg haben fast alle das Krankenhaus wieder verlassen.

Wien/Salzburg - Es hätte eine beschauliche Adventsreise ins Winter-Wunderland Salzburg werden sollen, doch sie endete für Dutzende deutsche Rentner mit einem Schock. In dichtem Schneetreiben schlittert ein Lastwagen in den Reisebus aus Baden-Württemberg. 20 Menschen verletzen sich bei dem Unfall am Montagnachmittag auf der Bundesstraße zwischen St. Gilgen und Mondsee. Am Dienstag sollten alle Urlauber aus den Krankenhäusern wieder entlassen worden sein. Nur die schwerverletzte Reiseleiterin aus Salzburg musste noch in der Klinik bleiben.

Urlauber aus dem Raum Mannheim und Heidelberg

„Der Schock sitzt bei den Gästen und dem Fahrer tief“, sagte der Reiseveranstalter Roland Grimm aus Mudau in Baden-Württemberg am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Die Urlauber aus dem Raum Mannheim und Heidelberg hatten bei ihm eine fünftägige Reise zum Adventssingen nach Salzburg gebucht, der Unfall passierte auf dem Rückweg von einem Ausflug ins Salzkammergut.

Ersten Ermittlungen der Polizei zufolge kam ein mit Schotter beladener Lastwagen in einer Rechtskurve der Bundesstraße 154 Richtung Mondsee auf schneeglatter Fahrbahn ins Schleudern. Obwohl der Transporter nur rund 40 Stundenkilometer fuhr, sei das für die Wetterlage wohl immer noch zu schnell gewesen. „Leider kam ihm genau da der Reisebus entgegen“, sagte Polizeisprecher Erwin Resch. Der Lastwagen rammte den mit 32 Urlaubern, der Reiseleiterin und dem Fahrer besetzten Bus. „Es war ein Glück, dass er nicht umgekippt ist“, sagte der Sprecher. Busunfälle endeten sehr schnell sehr tragisch.

Das Rote Kreuz brachte die Verletzten in die Krankenhäuser Salzburg und Bad Ischl. Die Freiwillige Feuerwehr St. Gilgen kümmerte sich um die übrigen Urlauber und versorgte sie im Feuerwehrhaus mit heißem Tee. Die Einsatzkräfte hatten bei der Bergung mit extrem starken Schneetreiben zu kämpfen. „Das war wirklich eine Herausforderung für alle“, sagte Resch.

Meisten Urlauber wieder im Hotel in Salzburg

Der Reiseveranstalter schicke nach eigenen Angaben sofort Ersatzbusse und Mitarbeiter nach Salzburg. „Inzwischen geht es allen Gästen wieder relativ gut“, sagte Grimm. Er habe selbst mit einigen telefoniert; unter anderem sein Bruder sei bereits in Salzburg. Die meisten Urlauber seien bereits wieder im Hotel in Salzburg. Dort habe sie auch ein Team des Roten Kreuzes psychologisch betreut.

Die Reisenden können sich nach Angaben von Grimm aussuchen, ob sie mit einem Bus noch am Dienstag, mit einem anderen am Mittwoch oder mit dem Zug zurückreisen wollen. „Die Kunden sind aber soweit gefasst und wollen alle morgen wie geplant mit dem Bus die Heimreise antreten.“