Auch die Ausläufer des Landkreises sind noch von dem Streik betroffen. Foto: dpa/Christophe Gateau

Betroffen sind – neben der Schwarzwaldhochstraße – unter anderem auch die Nachbarkreise Tübingen und Rastatt.

In einigen Landkreisen müssen Fahrgäste an diesem Donnerstag und Freitag, 9. und 10. Januar, mit Warnstreiks im Busverkehr rechnen. Der Kreis Freudenstadt scheint jedoch nur an den Rändern betroffen zu sein.

 

Nachdem die erste Verhandlungsrunde am 18. Dezember für die rund 9000 Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe in Baden-Württemberg ohne Angebot der Arbeitgeber beendet worden sei, hat Verdi zu ersten Warnstreiks aufgerufen. Damit solle vor der zweiten Runde am 15. Januar auf den Arbeitgeberverband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) Druck aufgebaut werden, um zu einem zügigen Abschluss zu kommen, teilt die Gewerkschaft mit.

Betroffen von den Arbeitsniederlegungen, die teilweise am Donnerstag und teilweise am Freitag jeweils eintägig stattfänden, seien rund 30 Betriebe. Unter anderem listet die Gewerkschaft den Stadtverkehr in Tübingen, Karlsruhe und Böblingen auf, außerdem den Überlandverkehr im Großraum Stuttgart, im Großraum Karlsruhe und im Raum Reutlingen/Tübingen. In den meisten bestreikten Unternehmen finde an den jeweiligen Streiktagen kein Linienbetrieb statt.

Notvereinbarung für Klinikbesucher und Schüler

Die Stadtwerke Tübingen haben mit Verdi nach Informationen des SWR für Klinikbesucher und Schüler eine Notvereinbarung getroffen. Demnach soll die Linie 5 vom Hauptbahnhof zu den Kliniken alle 30 Minuten fahren. Außerdem gibt es zum Schulschluss zwei Fahrten der Linie E1. Die einzige normal fahrende Linie sei die 19 zwischen Rottenburg und den Kliniken, heißt es.

Der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) teilte am Mittwochnachmittag mit, dass es wegen des Streikaufrufs der Gewerkschaft am Donnerstag ganztägig auf allen Buslinien des KVV, die von der Firma Friedrich Müller Omnibusunternehmen (FMO) betrieben werden, zu Fahrtausfällen komme. Dazu gehören unter anderem die KVV-Buslinien X45 (Baden-Baden – Schwarzwaldhochstraße – Ruhestein), 246 (Forbach – Hundsbach), 248 (Langenbrand – Forbach), 263 (Bühl – Hundsbach/Forbach) und 264 (Bühl – Hundsbach). Der KVV bittet die von den Streikauswirkungen betroffenen Fahrgäste, auf andere Verkehrsmittel auszuweichen.

Unverständnis für die Streikaktion

Der WBO äußerte in einer Mitteilung sein Unverständnis für die Streikaktion. Der Verband kritisierte, dass Verdi gleich zu Beginn der Tarifverhandlungen zum Streik aufrufe und damit in Kauf nehme, dass vielen Fahrgästen und insbesondere im Schülerverkehr in zahlreichen Regionen des Landes ohne Not gleich zum Jahresauftakt massive Einschränkungen im Busverkehr drohen – „nur um den unrealistischen und überzogenen Forderungen der Gewerkschaft zum Verhandlungsauftakt Nachdruck zu verleihen“.

Unter anderem die Forderung nach neun Prozent mehr Entgelt weisen die Arbeitgebervertreter als vollkommen überzogen zurück.