Solch kleine Busse verkehren in den Randzeiten auch oft als Rufbusse in VS – einsteigen darf aber offenbar längst nicht jeder jederzeit. Foto: Michael Stifter - Photography & Digital-Art/ /Stadt Villingen-Schwenningen

Das Zeug zum echten Aufreger haben offenbar immer wieder Rufbusse in Villingen-Schwenningen.

Es ist ein echtes Aufregerthema, das da zu fortgeschrittener Stunde am Mittwochabende auf dem Tisch der Stadtverwaltung landete.

 

Lassen Busfahrer der Rufbusse Fahrgäste einfach stehen, obwohl sie gerade ohnehin unterwegs sind?

Ohnehin unterwegs

„Bei Anruf: Beförderung“, so lautet das Versprechen beim Rufbus-Angebot. Doch wie ist es dann um die Situation bestellt, wenn ein Fahrgast einen Rufbus geordert hat, aber weitere ihn gerne nutzen möchten, da er doch ohnehin schon unterwegs ist?

Diese Frage drängt sich in der Doppelstadt jetzt auf. Aufgeworfen hat sie der AfD-Stadtrat Olaf Barth. Wenn man den ÖPNV nutze, müsse man nach 19.30 Uhr oft den Rufbus anwählen. Ein Fahrgast habe das getan – „drei junge Mädels wollten mit einsteigen, durften aber nicht, weil sie es nicht angemeldet hatten“, schilderte Barth seine Beobachtungen in der Gemeinderatssitzung. Schon fünf Mal sei ihm das in den letzten Jahren aufgefallen.

Kein Einzelfall

Ein paar Plätze weiter nickte der FDP-Stadtrat und Landtagsabgeordnete Frank Bonath: „Das stimmt, das ist schon lange so!“ Auch er habe davon bereits erfahren.

„Ist das korrekt oder überschreitet der Fahrer seine Kompetenzen?“, das wollte Olaf Barth nun wissen.

Die Stadtverwaltung will das jetzt herausfinden, doch schon vor dem Vollzug argwöhnt Oberbürgermeister Jürgen Roth: Wenn mehrere Stadträte dieses Phänomen schon beobachtet hätten, handele es sich womöglich um „kein Personal-Problem, sondern ein Systemproblem“.