So soll der neue Busbahnhof aussehen. Foto: Stadt Balingen

Es sieht aus wie ein 140 Meter langer, übergroßer Tisch: Das Dach, unter dem Buspassagiere nach der Umlegung des Busbahnhofes auf die Abfahrt warten können. Der Gemeinderat entscheidet in der nächsten Sitzung.

Der Zentrale Busbahnhof (ZOB) soll barrierefrei werden. Die beiden bisherigen Bussteige sollen zu einem zusammengelegt werden. Das hat der Gemeinderat 2021 beschlossen. In der Sitzung am Dienstag, 28. November, legt die Verwaltung die Entwürfe für das Dach zur Abstimmung im Rat vor.

Weil die bisherige Fläche sehr schmal ist, soll laut Beschlussvorlage die Fahrbahn in der Bahnhofstraße verschmälert werden, und zwar um die Breite eines Fahrstreifens. Dafür soll die Mittelinsel am der Fußgängerampel wegfallen. Die Abbiegespur in die Bebeltstraße und den ZOB soll verkürzt werden. Profiteure sind die Fußgänger, deren Weg über die Straße kürzer wird.

Ein kurviges Dach soll über den Wartebereich

Zugleich, sieht der Plan vor, kann entlang der Bahnhofstraße ein etwa drei Meter breiter Geh- und Radweg angelegt werden. Der bisherige ist zweieinhalb Meter breit. „Für den Durchgangsverkehr in der Bahnhofstraße ergeben sich durch die Verschiebung keine wesentlichen Änderungen“, heißt es im Beschlussantrag.

Dieser enthält auch die Vorplanungen zur Überdachung des ZOB. Die Idee ist eine komplett durchgängige „Dachscheibe“, die mit einem dünnen Dachrand gebaut werden soll. Die Form des Daches folgt der kurvigen Form der Haltebuchten. Der Entwurf des Planungsbüros sieht eine Stahlkonstruktion mit Brettstapeldecken oder alternativ Holzbalkenlage aus Fichte vor. Das Dach soll begrünt werden.

Der Strom soll aus Solarenergie gewonnen werden

Die Decke soll mit Einbaustrahlern (LED) bestückt werden. Das etwa 840 Quadratmeter große Dach soll extensiv begrünt werden. Der Strom für die Beleuchtung und Anzeigentafeln soll mit Photovoltaik erzeugt werden. Die Module sollen auf dem Dach montiert werden.

In der Vorlage heißt es: „Die im Entwurf entwickelte Vision zielt darauf ab, einen barrierefreien, grünen ZOB zu schaffen, der die Bürger anspricht und Generationen überdauert.“ Damit die Fahrgäste gut beschattet und trockenen Fusses in die Busse einsteigen können, muss die Stadt etwa anderthalb Millionen Euro investieren.

Für den barrierefreien Umbau des ZOB hat die Stadt beim Land Baden-Württemberg im Oktober 2022 einen Antrag auf Aufnahme in das Förderprogramm ÖPNV gestellt. Es stünden Fördermittel von bis zu 1,15 Millionen Euro in Aussicht.