Am Nagolder ZOB schien vom Streik wenig zu sehen: Dort drängten sich die Busse. Foto: Salome Menzler

Tausende Beschäftigte bei Bus und Bahn haben am Montag die Arbeit niedergelegt. Die Einschränkungen in Calw, Nagold, Bad Wildbad und Co. blieben jedoch vergleichsweise gering – außer beim Schienenverkehr.

„Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will“: Selten war dieser Satz eines 1863 verfassten Gedichts, das später zum Bundeslied der Arbeiterpartei vertont wurde, so buchstäblich wahr wie am Montag in dieser Woche. Bus- und Bahnpersonal ließen beim bundesweiten Warnstreik flächendeckend die Räder ihrer Gefährte ruhen. Dazu hatten die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sowie Verdi aufgerufen. Beide Gewerkschaften verhandeln aktuell über neue Tarifverträge.

Obwohl der gesamte Fernverkehr der Bahn einstellt wurde und auch im Regional- und Busverkehr schwere Einschränkungen herrschten, blieb das befürchtete Chaos größtenteils aus – nicht zuletzt weil sich Pendler darauf eingestellt hatten und viele Beschäftigte im Homeoffice blieben.

Einzelne Ausfälle

Der Kreis Calw kam darüber hinaus noch aus einem anderen Grund vergleichsweise glimpflich davon. „Natürlich gab es einzelne Ausfälle“, erläutert Janina Dinkelaker, Pressesprecherin des Landratsamtes Calw, auf Anfrage unserer Redaktion. Doch immerhin rund 80 Prozent der betroffenen Fahrten seien von privaten Anbietern im Kreis übernommen worden. Das habe die Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) der Pressesprecherin berichtet. Die RAB hatte bereits vergangene Woche erklärt, dass „der Busbetrieb von Betriebsbeginn bis Betriebsende bestreikt“ werde und es im gesamten Verkehrsgebiet „zu Verspätungen und Fahrtausfällen“ komme.

Natürlich seien Ausfälle sehr ärgerlich, betont Dinkelaker. Die Lage im Land sei aber schwieriger als im Kreis Calw gewesen. Man könnte fast sagen, dass der Kreis durch die vielen Anbieter Glück im Unglück hatte.

Private Unternehmen nicht bestreikt

Keine Alternativen gibt und gab es dagegen in Sachen Schienenverkehr. „Die Fahrten der Kulturbahn sind ersatzlos ausgefallen“, gab Dinkelaker bekannt. Dass dies geschehen könne, hatte die Bahn bereits am Freitag erklärt. Reisende, so der Ratschlag, sollten sich am besten vor Fahrtantritt über die App DB Navigator oder bahn.de/aktuell informieren.

Mit Einschränkungen war auf den Linie 7938, 670 (Calw-Ostelsheim-Weil der Stadt), 420, 430, 435, 442, 444, 501, 502, 503, 504, 506, 540, 555, X63, 630, 640, 710, 759, 760, 771, 772, 774, 775, 776, 777, X77, Kulturbahn zu rechnen.

Die privaten Verkehrsunternehmen Volz, Eberhardt, Walz, Däuble, Maier, Klumpp, Süsser und Hanna Reisen wurden dagegen nicht bestreikt.