Die Gremien in der Kommunalpolitik sind zu männlich geprägt. Das soll sich nach der nächsten Kommunalwahl ändern.
Unlängst fand in Burladingen im Bahnhofsgebäude die Veranstaltung „Frauen in die Kommunalpolitik – Gemeinsam die Zukunft gestalten. Deine Stimme für die Gemeinde“ statt. Eingeladen hatten die Grüne Ortschaftsrätin Regine Erb, die Landtagsabgeordnete der Grünen Cindy Holmberg sowie die Gleichstellungsbeauftragte des Zollernalbkreises Estelle Koschnike-Nguewo.
Die Veranstaltung zog Frauen aus der Region an, die sich aktiv in die Kommunalpolitik einbringen und ihre Stimme für ihre Gemeinde erheben wollen. Interessierte Frauen, Gemeinderätinnen, Landtagsabgeordnete Holmberg sowie die Gleichstellungsbeauftragte des Zollernalbkreises Koschnike-Nguewo diskutierten gemeinsam über das Amt der Frau in der Kommunalpolitik.
Breite Themenpalette
Die Gemeinde mitgestalten
Die überparteiliche Veranstaltung bot interessierten Frauen eine Plattform, sich zu informieren und ihre Ideen, Anliegen und Visionen einzubringen, um sich politisch zu engagieren und ihre Gemeinde mitzugestalten. In den Diskussionsrunden wurde eine breite Palette von Themen behandelt, darunter die Bedeutung von Vielfalt und Gleichberechtigung in politischen Gremien und die Rolle von Frauen in der Kommunalpolitik.
„Dieser Austausch ist wichtig, denn die Herausforderungen für Frauen sind vielfältig. Zu den Hürden, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren, gehören mangelnde weibliche Vorbilder und sehr männlich geprägte Gremien. Für Mütter ist es besonders schwer, denn die Mandate sind zeitintensiv und die meist langen Sitzungen finden oft am Abend statt und es ist nicht klar, wann sie enden“, sagt Cindy Holmberg, selbst dreifache Mutter, Landtagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Hechingen-Münsingen und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der grünen Landtagsfraktion.
Frauen nachhaltig einbinden
„Frauen sind häufiger als früher erwerbstätig, dennoch tragen sie immer noch den Großteil der Sorgearbeit. Zusätzlich ein Mandat inne zu haben, bei dem die Aufwandsentschädigung von Kommune zu Kommune unterschiedlich hoch ist, schreckt nicht selten ab. Deshalb möchten wir heute auch darüber sprechen, welche Unterstützungsmöglichkeiten es für Frauen und Mütter gibt“, erklärte Holmberg weiter. Stabile Unterstützungsnetzwerke, Mentoringprogramme innerhalb der Gremien und eine verlässliche Kinderbetreuung nennt Holmberg als Ansatzpunkte um Frauen nachhaltig einzubinden.
Im Zentrum der Veranstaltung standen Gespräche über die Hindernisse, mit denen Frauen auf ihrem Weg in die Kommunalpolitik konfrontiert sind. Die Teilnehmerinnen tauschten Erfahrungen aus und diskutierten über Strategien, um Vorurteile zu überwinden und eine vielfältige politische Landschaft zu schaffen. Ein realistischer Einblick in die Welt der Kommunalpolitik wurde durch die Gespräche vermittelt.