Das Theater Lindenhof in Melchingen rückt seinen Eingangstreppen zu Leibe und startet ein Crowdfunding, um auch den Zugang vollends barrierefrei zu machen.
Das Theater Lindenhof rückt jetzt seinen Eingangstreppen zu Leibe und startet ein Crowdfunding, um auch den Zugang vollends barrierefrei zu machen.
Seit der großen Sanierung im Jahr 2018 sind alle Spielräume im Theater Lindenhof in Melchingen barrierefrei zugänglich. Für das kleine Ensemble war der Umbau ihrer Spielstätten im ehemaligen Bauernhof samt Scheune ein Riesen-Kraftakt, den die Intendanten, Schauspieler, Techniker und Verwalter mutig angingen. Seitdem die Theatertruppe es in Beschlag genommen hatte, war es die größte Veränderung, die das Gebäude erfahren hatte.
Mit der großen Sanierung kam auch ein Aufzug
Damals ahnte noch keiner, dass kurz nach dem Umbau eine weltweite Pandemie ausbrechen sollte, die auch den Kulturbetrieb stark beutelte. Mittlerweile sind Sanierung und Corona überstanden und Theaterbesucher und -macher sind froh darüber.
Denn außer des Aufzuges sind während des Umbaus in ihrem Kulturtempel auch neue Fluchtwege, neue Treppen und ein Foyer hinzugekommen, eine bessere Heizung, neue Sitzmöglichkeiten und es gibt weitere Sanitär- und Verwaltungsräume sowie bessere, weil mehr Möglichkeiten für das Ensemble, zu Proben.
Vier Stufen
Mit Auswärts-Gastspielen und Auftritten in der Mössinger Pausa sowie Open-Air-Produktionen gelang es dem Theater sogar, in den vielen Wochen des Umbaus, den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Auch die Barrierefreiheit ist erreicht. Fast.
Denn was bleibt, sind vier Stufen, die ins alte Theaterhaus führen und die überwunden werden müssen, um in das Service- und Kartenbüro zu gelangen, das auch als Touristinfo dient. Dem genau gegenüber liegt zudem der Zugang zum Gasthaus „Piccola Italia“.
Ein „Treppensteiger“ ist die Lösung
Das Theater, so teilt die Spielstätte in einer Pressemitteilung mit, hatte schon verschiedene Optionen für Rollstuhlfahrer durchdacht, wie einen Treppenlifter oder eine Rollstuhlrampe.
Beides lasse sich am Vorderhaus nicht realisieren. Es stellte sich heraus, dass es noch eine recht kostengünstige Möglichkeit zur Überwindung der Stufen gibt, den sogenannten „Treppensteiger“. Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, können darauf Platz nehmen und können langsam und elektronisch unterstützt ohne viel Aufwand die Treppe hinauf und hinunter befördert werden. Nun versucht das Theater Lindenhof über die Plattform viele-schaffen-mehr.de, eine Aktion des Spendenbeirats der VR Bank eG, den Treppensteiger zu finanzieren. Ab sofort kann bis Dienstag, 22. April, auf der Plattform für das Projekt gespendet werden. Jede Spende bis 50 Euro wird von der Volksbank der Region verdoppelt.
Spende mit Geld-zurück-Garantie
Eine „Geld zurück-Garantie“ gibt es auch. Sollte das Spendenziel von 4 000 Euro nicht erreicht werden, bekommen die Unterstützer ihr Geld erstattet. Doch die Initiatorin am Theater Lindenhof, Stephanie Battenfeld, die das Projekt betreut, ist optimistisch: „Wir glauben fest daran, dass wir genug Personen für diese gute Sache motivieren können!“.