Der Bauernkrieg kommt auf die Freiluft-Bühne. Foto: Theater Lindenhof

„Wenn nicht heut, wann dann“ heißt die Inszenierung des Melchinger Theaters Lindenhof, mit dem das Ensemble von Friedrichshafen bis nach Laupheim und Bad Saulgau tourt.

„Es ist dem Stück von Franz Xaver Ott zu wünschen, dass es nachdem Bodenseefestival häufig wiederaufgeführt wird, auf Bühnen, in Rathäusern und an Schulen.“

 

So heißt es in einer Rezension zwei Tage nach der Premiere des Stückes „Wenn nicht heut, wann dann“ im Graf-Zeppelin-Haus in Friedrichshafen. Dem Wunsch kommt das Theater Lindenhof nach: bis November tourt die Truppe, ein Auftritt ist beim Balinger Zollernschloss geplant.

Historische Kulisse passt perfekt

Die historische Kulisse passt perfekt für das Stück, bei dem Dieter Nelle Regie führt. Für das Bühnenbild zeichnet Gesine Mahr verantwortlich, die Kostüme stammen aus dem Atelier von Katharina Müller.

Den Mittwoch, 16. Juli, sollten sich Freunde des Open-Air-Theaters in den Kalender schreiben. Die Aufführung beginnt um 20 Uhr – auch bei usseligem Wetter wird gespielt.

Um was es geht? Um den Bauernkrieg von 1525 – damit wurde vor 500 Jahren der Grundstein gelegt für die demokratische Welt, in der wir heute leben.

Auch im zweiten Jahr nach der Gartenschau realisiert die Stadthalle Balingen zusammen mit dem Theater Lindenhof ein sommerliches Freiluft-Theater. Handlungsort für die Aufführung „Wenn nicht heut, wann dann!“ ist passend zum Thema – dem Aufstand des ‚gemeinen Mannes‘ im Bauernkrieg 1525 – der Innenhof des Balinger Zollernschlosses.

Das Stück von Franz Xaver Ott ist in Kooperation zwischen dem Theater Lindenhof und der Stadt Friedrichshafen sowie der Gesellschaft Oberschwaben für Geschichte und Kultur entstanden. Es feierte im Rahmen des Friedrichshafener Bodenseefestivals im Mai die Premiere.

Aufstand wird brutal niedergeschlagen

In den „Zwölf Artikeln“ formulieren die Bauern im März 1525 das, was sie als grundlegende Rechte gegenüber den Herrschenden einfordern. Es geht ihnen um Bürgerrechte, um Mitbestimmung und mehr Gerechtigkeit. Sie wollen heraus aus der Leibeigenschaft und den Abhängigkeiten, die zu sozialem Elend führen.

Auch Handwerker und die einfache Stadtbevölkerung schließen sich den Forderungen an und ziehen unter der Fahne des Bundschuh mit Sprechgesängen und Liedern gegen Adel, Reichsstädte und Klerus durchs Land.

Doch der Aufstand wird von den Herrschenden mithilfe eines Kriegsherren und seiner Landsknechte brutal niedergeschlagen. Ein Stück über die große Schere zwischen den Privilegierten und dem ‚gemeinen Mann‘, über Recht und Unrecht, Macht und Ohnmacht und das Vermächtnis der zwölf Artikel, die als eine der ersten niedergeschriebenen Forderungen nach Menschen- und Freiheitsrechten in Europa gelten.

Hier gibt es die Tickets

Karten für 30 Euro, ermäßigt für 15 Euro sind erhältlich bei der Stadthalle Balingen unter Telefon 07433/9 00 84 20, auf www.stadthalle-balingen.de sowie bei allen Easy-Ticket Vorverkaufsstellen.

Vor Ort wird es eine Bewirtung geben. Gespielt wird auch bei zweifelhaftem Wetter und Nieselregen, heißt es seitens des Theaters. Gäste sollten sich entsprechend der Witterung kleiden und vorab noch einmal auf der Webseite www.stadthalle-balingen.de über die tatsächliche Durchführung informieren.

Wer den Termin in Balingen verpasst hat, kann nach Reutlingen ausweichen oder nach Sulz. Außerdem gibt es an sechs Terminen die Gelegenheit, das Ensemble im römischen Freilichtmuseum in Hechingen zu erleben.