Trockenlegen von Schlamm und Grundwasser war eine der ersten Aufgaben in der zweiten Phase des Baues der vierten Reinigungsstufe in der Burladinger Kläranlage an der B 32 Richtung Gauselfingen. Foto: Sweco

Die Abflussgeschwindigkeit der Millionen aus dem Stadtsäckel für die "Ertüchtigung" der Kläranlage ist schwindelerregend. Dass die vierte Reinigungsstufe eine der größten Investitionen der vergangenen Jahre wird – es war lange vorher bekannt.

Burladingen - Und die Stadt wird, das bestätigten die Experten der Stuttgarter Sweco, Ingenieur Philip Martinez Prada und Sebastian Platz, Ressortleiter Beratung und Wissenschaft bei dem Beratungsunternehmen, die Nase damit vorne haben.

Denn bis 2040 wird der Standard, den sich die Fehlastadt für ihre Gewässerreinheit jetzt beschafft, zwingend für alle Kommunen sein. Da geht es um kleinste Mikropartikel, Schwebstoffe, Phosphate und Medikamentenrückstände, die das Abwasser belasten und nach den Toilettengängen der Burladinger geradewegs bis in die Kläranlage gespült werden. Diese schädlichen Rückstände können, wenn die vierte Reinigungsstufe dann fertig gebaut ist und in Betrieb geht, über ein raffiniertes, hoch technisiertes Filtersystem herausgeholt werden.

Trockenlegen und dann neu bauen

Dazu bedarf es unter anderem eines neuen Betriebsgebäudes, vieler Rohrleitungen und eines Nachklärbeckens. Für Rückfragen aus den Reihen der Gemeinderätinnen und Gemeinderäte war deshalb auch Kläranlagen-Chef Heiko Engel vor Ort.

Der blieb ungefragt. Denn dass Burladingen dieses Millionenprojekt, verteilt über drei bis vier Jahre durchzieht, ist bei den Stadtvätern und -müttern längst beschlossene Sache. Auch, wenn die Kosten für Baustoffe und Arbeiten aufgrund des Angriffskriegs auf die Ukraine steigen werden. Burladingen hat den Vorteil, dass es früh dran ist mit der vierten Reinigungsstufe und es jetzt noch Zu-schüsse gibt für die Investitionen, die vor allem dem Gewässerschutz dienen. Etwa die Hälfte wird sich Stadtkämmerer und Erster Beigeordneter Berthold Wiesner aus den Töpfen des Landes, aber auch des Bundes wieder zurückholen. Ohne große Diskussion vergab der Gemeinderat die Arbeiten für die maschinentechnische Ausrüstung des Bauabschnitts eins, zusammen mit Teilen des Bauabschnitts zwei für das Nachklärbecken mit Rohrkanal.

Ausgeschrieben hatte es die Stadt Burladingen gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Sweco. Den Zuschlag erhielt die Firma Sülzle Kopf. Tschüss, winke, winke, hinter weiteren 1,6 Millionen gut angelegten Euro.

Jetzt gibt es noch Zuschüsse